Standardsignatur
Titel
Bäume an Gewässern - Pflege und Entwicklung von Gehölzen im ingenieurbiologischen Wasserbau
Verfasser
Erscheinungsort
Alfeld
Verlag
Erscheinungsjahr
2007
Seiten
S. 28-31
Illustrationen
5 Abb., 13 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200140288
Quelle
Abstract
Die Untersuchungen am Reichstädter Bach haben gezeigt, dass ingenieurbiologische Bauweisen nicht in jedem Fall den Pflegeaufwand langfristig minimieren können. In Abschnitten mit besonderen hydraulischen Erfordernissen bei eingeschränkter Flächenverfügbarkeit erhöht sich bei einem Einsatz begrünter Bauweisen der Pflegeaufwand, da die Gewährleistung des Bemessungsabflusses im Vordergrund steht und ein Gehölzbewuchs im Profil abflussmindernd wirkt. In Abschnitten, in denen begrünte Steinschüttungen, Lebendbauweisen oder nur partiell Ufersicherungen bei ausreichender hydraulischer Dimensionierung eingesetzt wurden, kann über die Entwicklung eines standortgerechten Ufergehölzsaumes die zukünftig notwendige Pflege unter die bisher erforderliche reduziert und zusätzlich die ökologische Situation verbessert werden. Voraussetzung für dauerhafte Pflegeextensivität und Funktionsfähigkeit ist die Anpassung der ingenieurbiologischen Bauweisen an die hydraulischen Bedingungen, die örtlichkeit des Gewässervorlandes und die natürliche Entwicklung. Ist dies gegeben, können die Bauweisen umweltfreundlicher in der Herstellung sowie auf lange Sicht unempfindlicher und pflegeleichter als herkömmlicher Gewässerausbau sein. Nicht umsonst verbindet die Ingenieurbiologie mit dem Aufgreifen von Vorbildern aus der Natur und der Verwendung natürlicher Baumaterialien, wie Steine, Wurzelstöcke, Stämme, Astwerk oder standorttypische Gehölzjungpflanzen, Schutzziele und die ökologische Bereicherung der Landschaft. Sie bringt Bäume an Gewässer zurück, wo sie von Alters her effektiv Ufer schützten und zukünftig Flussräume gestalten können.