- Standardsignatur14039
- TitelDer Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Forst - Nebenwirkungen auf Nicht-Ziel-Organismen
- Verfasser
- ErscheinungsortEberswalde
- Verlag
- Erscheinungsjahr2007
- SeitenS. 16-21
- Illustrationen11 Abb., 1 Tab., 28 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200140227
- Quelle
- AbstractDie Artengemeinschaft und die Dynamik von Populationen werden von einer Vielzahl abiotischer und biotischer Faktoren beeinflusst. Dazu gehören Klima bzw. Witterung, Boden und Exposition, Nahrung, Konkurrenz und natürliche Gegenspieler. Dieser Faktorenkomplex ist auch Ursache für die unterschiedlichen Ausgangsdichten sowohl der Schadinsekten als auch der Nicht - Ziel -Organismen auf Versuchs- und Kontrollflächen. Die Veränderung einzelner Faktoren beeinflusst entsprechend den Versuchsergebnissen die Biozönose z. T. nachweisbar und intensiver als ein flächiger Insektizideinsatz mit aktuell zugelassenen Wirkstoffen. Die vorliegenden Ergebnisse können kein Freibrief für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Wald sein. Wenig Antworten haben wir bisher auf die Fragen wie sich Pflanzenschutzmittel langfristig auf die Artengemeinschaft in Waldökosystemen auswirken, ob es subletale Effekte auf Reproduktion oder Parasitierungs- und Prädationsleistungen gibt. Um bestehende Erkenntnisdefizite abzubauen, müssten Langzeitstudien sowohl zu Auswirkungen geringer Konzentrationen von Pflanzenschutzmitteln auf Organismen als auch zur Dynamik der wichtigsten Populationen in unbeeinflussten terrestrischen Systemen durchgesetzt werden. Nur so wird es möglich sein, Effekte durch Kahlfraß und damit verbundene Bestandesverluste bzw. den Einsatz von Insektiziden nach umfassenden ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten gegeneinander abzuwägen und Belastungsgrenzen für Ökosysteme festzulegen. Entscheidungen zum Einsatz von Insektiziden gegen Bestandesschädlinge werden auf Grundlage eines umfassenden Monitorings im gesamten Waldgebiet des Landes Brandenburg getroffen. Liegt die Prognose einer irreversiblen Bestandesschädigung vor, wird dem Waldbesitzer unter Beachtung wirtschaftlicher Ziele, waldbaulicher Möglichkeiten und ökologischer Gesichtspunkte, z. B. Schutzzielen in Sondergebieten, sowie Niederschlagsbilanzen und der aktuellen Situation bei den holz- und rindenbrütenden Insekten eine Handlungsempfehlung gegeben. Einbezogen in die Bewertung werden auch die vorliegenden Ergebnisse zum Regenerationsvermögen der Kiefer nach Fraßschäden. Der Dürresommer 2006 hat gezeigt, dass vor dem Hintergrund der Häufung von Witterungsextremen mit einer zunehmenden Gefährdung der Bestände durch erhöhte Mortalitätsraten der Kiefern nach Kahlfraßereignissen zu rechnen ist. Damit nimmt auch die Bedeutung stabilisierender Maßnahmen im Rahmen des Waldumbaus, insbesondere in Massenwechselgebieten, noch zu. Eine höhere Baumarten- und Strukturvielfalt in den Beständen sowie die Anlage und der Ausbau von Waldaußen- und -innenrändern sind die Basis für eine zukünftige Minimierung des Einsatzes von Insektiziden im Forst.
- Schlagwörter
- Klassifikation414.4 (Nebenwirkungen chemischer Behandlungen, einschl. Giftigkeit (z.B. auf den Boden, auf wildlebende Tiere und Haustiere))
414.12 (Pestizide)
453 (Insekten [Für die weitere Unterteilung siehe Familien unter 14 oder alternativ (beschrieben nach Regelfall 1d in der Einleitung) können die Nummern alphabethisch nach Familien und Arten unterteilt werden (Appendix C)])
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
[430] (Deutschland, 1990-)
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