Niederwasser - Bestimmungsmethoden

Wien

2007

S. 247-262

5 Abb., 1 Tab., 23 Lit. Ang.

Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk

200140020

Eine Bestimmungsmethode für den Niederwasserkennwert Q95 in Österreich wurde vorgestellt. Das Verfahren besteht aus unterschiedlichen Ansätzen für Gewässerstellen mit langen Reihen, kurzen Reihen, und Stellen ohne Abflussdaten. Für jede Datensituation wird die Unschärfe des Verfahrens durch Fehlerfortpflanzungsmodelle abgeschätzt. Für eine einfachere praktische Anwendung wurde das Verfahren auf ca. 7000 Flusseinzugsgebiete flächendeckend für Österreich angewendet. Die so erstellte Österreichische Niederwasserkarte besteht aus zwei Teilkarten, welche die untere und die obere Grenze des Vertrauensbereichs des Niederwasserkennwertes darstellen. Sie kann zur Bestimmung eines ersten Richtwertes für die Niederwassersituation verwendet werden, und erlaubt zusätzlich das Einbeziehen von lokalen Informationen und Expertenwissen für eine genauere Bestimmung des Niederwasserkennwertes eines Standortes. Bei der Erstellung der Karte stand die regionale Betrachtungsweise im Vordergrund. Eine erste praktische Anwendung des Verfahrens erfolgte bereits im Zuge eines Projektes zur Ermittlung von Niederwasserkennwerten für 270 Einzugsgebiete von Wasserkraftwerken in Österreich. Darüber hinaus ist die Sammlung von zusätzlichen Erfahrungen bei der praktischen Umsetzung nötig. Auch die Erstellung eines Leitfadens für die Anwendung der Bestimmungsmethode bei bestimmten wasserwirtschaftlichen Gegebenheiten wäre von hohem praktischem Wert. Diese Arbeiten sind derzeit im laufen und sollen in naher Zukunft veröffentlicht werden.