Das Verhalten größerer Forstbetriebe bei schwankenden Holzpreisen : Ergebnisse von Umfragen bei Forstbetrieben in den Jahren 1975 und 1977

1978

S. 57-60

Unselbständiges Werk

200139534

Die Auswertung einer zweimalig durchgeführten Befragung von Waldbesitzern mit mehr als 500 ha Ertragswald sollte das Verhalten bei stark schwankenden Holzpreisen innerhalb der Jahre 1973 bis 1976 ergründen. Dabei wurde das Verhalten zu beiden Holzpreisperioden 1973/74 und 1976 jeweils in der Rückschau und zur Niedrigpreisperiode 1975 in Vorschau und Rückblick erhoben, die Unterschiede dargestellt und interpretiert. Gleichlautend in beiden Erhebungen sind folgende Ergebnisse: - Die Forstbetriebe reagieren auf geänderte Preise stärker durch Nutzungsumlenkung als durch Änderung der Einschlagsmenge. - Bei der Nutzungsumlenkung wird eine Verlagerung in günstige Bringungslagen bei niedrigen Preisen und in ungünstige Bringungslagen bei hohen Preisen mehr Gewicht beigemessen als einer Sortimentsverschiebung. - Höhere Holzerlöse kommen zum Großteil höheren Investitionen im Forstbetrieb, vor allem durch Wegebau, zugute. - Als Hauptgrund gegen (stärkeren) Mehreinschlag wird die Störung der Nachhaltigkeit betrachtet. - Steuerliche Überlegungen beeinflussen deutlich das Nutzungsverhalten. Der Vergleich von Vorschau und Rückblick auf das Verhalten bei niedrigen Starkholz- und relativ hohen Schwachholzpreisen im Jahre 1975 zeigt, daß Betriebe das beabsichtigte Verhalten auch in die Tat umsetzen, hinsichtlich der Nutzungsumlenkung jedoch nur in wesentlich schwächerem Umfang. Ebenso fiel die Zurückstellung von Investitionen im Rückblick schwächer aus als in der Vorschau. Der Vergleich der beiden Hochpreisperioden brachte folgende Ergebnisse: - Bei extrem hohen Preisen 1973/74 waren weit weniger Betriebe bereit, den Einschlag zu erhöhen als anläßlich des geringeren Preisanstieges im Jahre 1976 hingegen reagierten 1973/74 weit mehr Betriebe durch Nutzungsumlenkung. - Ein Bestreben nach ausgeglichen gleichmäßigen Jahresbudgets, aber auch nach Vermeidung hoher steuerpflichtiger Einkommen scheint sich deutlich auszuwirken.