- Standardsignatur5846
- TitelAraneae (Spinnen) & Opiliones (Weberknechte)
- Verfasser
- ErscheinungsortWiesbaden
- Verlag
- Erscheinungsjahr2004
- SeitenS. 30-54
- Illustrationen9 Abb., 1 Tab., 46 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200139397
- Quelle
- AbstractEs wurden insgesamt 29.974 Spinnen bearbeitet, die sich auf 202 Arten verteilen. Damit erweist sich das Untersuchungsgebiet bezüglich der Spinnenfauna als sehr artenreich. Es wurden 1297 Weberknechte bearbeitet, die sich auf elf Arten verteilen. Die Artenzahl ist als hoch einzustufen. Elf Spinnenarten sind neu für Hessen, wurden aber bis auf vier Arten auch schon bei der zeitgleich durchgeführten Untersuchung des Naturwaldreservates „Niddahänge östlich Rudingshain" gefunden (Malten 2000a). Acht Spinnenarten (4 %) werden in der Roten Liste Deutschlands (Platen et al. 1998), weitere 58 in den Roten Listen der Bundesländer aufgeführt. Damit gelten 66 Arten (33 %) zumindest in Teilen Deutschlands als bedroht. Die Artenzusammensetzung der Weberknechtfauna weist kaum Besonderheiten auf (seltene oder gefährdete Arten) und ist in dieser Zusammensetzung in vielen Wäldern in Hessen und darüber hinaus anzutreffen. Bemerkenswert ist lediglich der aus Hessen bisher kaum bekannte Oligolophus hanseni. Der Artenreichtum mit dem hohen Anteil seltener und gefährdeter Arten im Untersuchungsgebiet ist auf das Vorkommen von „Extrembiotopen", wie Harms (1984) sie beschreibt, zurückzuführen. Es sind hier insbesondere die stark besonnten, trocken-warmen Ökotone. Bei einigen der ausgesprochenen Seltenheiten handelt es sich wohl teilweise auch um eine methodenabhängige scheinbare Seltenheit. Zu diesen Arten zählen z. B. Cinetata gradata, Dipoena inornata, Gonatium hilare und Troxochrus nasutus. In der Erforschung der Spinnenfauna werden überwiegend Bodenfallen und Käscherfänge eingesetzt, recht selten dagegen Stammeklektoren, mit denen diese Arten gefangen wurden. Bei Philodromus praedatus und Pardosa saltans ist die bisherige Seltenheit auf taxonomische Probleme zurückzuführen. Die Kern- und die Vergleichsfläche sind in ihrer Artenzusammensetzung sehr ähnlich. Jedoch wurden in der Vergleichsfläche deutlich mehr Arten gefangen, was auf die extremeren Bedingungen an einzelnen Untersuchungstellen der Vergleichsfläche zurückzuführen ist. Die für die Spinnen wichtigsten Fallentypen waren die Stammeklektoren mit 151 Arten und die Bodenfallen mit 126 Arten, wobei 82 mit beiden Methoden nachgewiesen wurden. Mit diesen beiden Methoden zusammen wurden bereits 195 Arten nachgewiesen, mit allen anderen Fallen zusammen dagegen nur 60. Die am häufigsten gefangenen Spinnenarten sind Amaurobius fenestralis und Drapetisca socialis aus dem Stammbereich sowie Pardosa lugubris s. I. und Coelotes terrestris, die überwiegend die Bodenoberfiäche bewohnen. Diese vier Arten stellen allein einen Anteil von mehr als 30 % am Gesamtfang der Spinnen. Typische und meist auch häufige Arten der Weberknechte sind Nemastoma lugubre, Oligolophus tridens, Lophopilio palpinalis und Lacinius ephippiatus im Bodenbereich, und in der Krautschicht und im Stammbereich Rilaena triangularis, Mitopus morio und Leiobunum rotundum. Es zeigt sich ein sehr geringer Anteil hygrophiler Elemente in der Spinnenzönose von etwa 5 % der Arten und nur 0,4 % der Individuen. Im Gegensatz dazu treten xero- oder thermophile Elemente an einzelnen Fangstellen deutlich in Erscheinung. Die in feuchten Waldgebieten kaum oder gar nicht vertretenen Plattbauchspinnen (Gnaphosidae) sind mit 10 Arten oder 5 % und 286 Individuen oder mehr als 2 % vergleichsweise stark vertreten. Auch die Springspinnen (Salticidae) erreichen für Wälder mit 13 Arten bzw. 7 % eine vergleichsweise hohe Artenzahl. Für Waldgebiete allgemein typisch ist sicherlich der recht hohe Anteil der Finsterspinnen (Amaurobiidae), die hier mehr als 27 % des adulten Individuenanteils stellen.
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