- Standardsignatur5846
- TitelHeteroptera (Wanzen)
- Verfasser
- ErscheinungsortWiesbaden
- Verlag
- Erscheinungsjahr2004
- SeitenS. 55-71
- Illustrationen4 Abb., 28 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200139396
- Quelle
- AbstractIm Vergleich zu anderen mitteleuropäischen Untersuchungen wurden in den beiden hessischen Naturwaldreservaten bei weitem die meisten Wanzenarten nachgewiesen. Das strukturarme Gebiet Neuhof besaß dabei nur 14 Arten weniger, als das strukturreiche Schotten. Das erfaßte Artenspektrum kann als qualitativ repräsentativ gewertet werden. Die Wanzen stellen ein wichtiges Glied in der Artengemeinschaft der Naturwaldreservate Neuhof und Schotten dar. Mit Fallenfängen und Aufsammlungen wurden in Neuhof 110 Arten mit 18989 Individuen nachgewiesen, die zu 17 verschiedenen Familien gehören. Trotz vorliegender intensiver Bearbeitung der Wanzenfauna des Vogelsbergs (Burghardt 1975ff) konnten zwei Arten neu für Hessen (Ceratocombus brevipennis, Cremnocephalus alpestris) und fünf Arten (Loricula elegantula, Myrmedobia exilis, Polymerus microphthalmus, Psallus mollis, Temnostethus gracilis, Carpocoris fuscispinus) neu für den Vogelsberg nachgewiesen werden, wobei L. elegantula, T. gracilis und C. fuscispinus auch im zeitgleich untersuchten Naturwaldreservat Schotten gefangen wurden. Das in Dorow et al. (1992) vorgeschlagene Fallenspektrum, ergänzt durch gezielte Aufsammlungen, hat sich bewährt. Für den Fang von Heteropteren eignen sich Lufteklektoren, Fensterfallen, Eklektoren an stehenden lebenden und abgestorbenen Stämmen, Farbschalen und Bodenfallen. Auf Eklektoren an liegenden Stämmen, Stubben-, Totholz- und Zelteklektoren kann verzichtet werden. Fensterfallen eignen sich mehr als Lufteklektoren, so daß ihr Einsatz in Abweichung zu Dorow et al. (1992) für künftige Untersuchungen empfohlen wird. Die Straten des Naturwaldreservats Neuhof zeichnen sich durch eine artenarme Wanzenfauna der Bodenschicht und artenreiche Faunen der Kraut- und Gehölzschicht aus. Die Krautschichtarten sind in den Fallenfängen unterrepräsentiert. Am häufigsten trat Stenodema calcarata subdominant in der Vergleichsfläche auf. Nur auf der Schlagflur und an Wegrändern kommen zahlreiche weitere Arten vor. Am häufigsten in den Fallenfängen sind Wanzen der Gehölzschicht. Die Biozönose dieses Stratums wird duch charakteristische Buchenwaldtiere (Phytocoris tiliae, Psallus varians und Blepharidopterus angulatus) geprägt, ergänzt um weitere Waldarten (P. dimidiatus, Troilus luridus, Loricula elegantula, Pentatoma rufipes), sowie Palomena prasina und Acanthosoma haemorrhoidale, Arten, die auch das Offenland besiedeln bzw. für Waldränder typisch sind. Die Artenbestände in Kern- und Vergleichsfläche unterscheiden sich stark. Die Unterschiede liegen bereits im Bereich der im Gebiet dominanten und subdominanten Wanzen: Nur Phytocoris tiliae und Blepharidopterus angulatus sind in beiden Teilflächen etwa gleich häufig. Psallus varians, Troilus luridus, Acanthosoma haemorrhoidale, Loricula elegantula und Pentatoma rufipes überwiegen als typische Arten geschlossener Bestände in der Kernfläche, Phytocoris dimidiatus und Palomena prasina bevorzugen offenere Gehölzlebensräume und sind daher in der Vergleichsfläche häufiger, die Grasbesiedlerin Stenodema calcarata tritt nur hier auf. In der Vergleichsfläche wurden deutlich mehr Arten und adulte Individuen gefangen, in der Kernfläche hingegen mehr Larven. Die Ursachen für die Ungleichverteilung zwischen den Teilflächen ist die Konzentration warmer, besonnter Offenflächen (Schlagflur, Wegrand) in der Vergleichsfläche.
- Schlagwörter
- Klassifikation145.7x14.01/.27 (Heteroptera)
907.12 (Schutz von Pflanzen und Bäumen, Schutzgebiete usw.)
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
[430] (Deutschland, 1990-)
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