- Standardsignatur5846
- TitelInsectivora, Rodentia (Kleinsäuger)
- Verfasser
- ErscheinungsortWiesbaden
- Verlag
- Erscheinungsjahr2004
- SeitenS. 172-185
- Illustrationen1 Abb., 3 Tab., 20 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200139390
- Quelle
- AbstractIm Naturwaldreservat „Schönbuche" im Forstamt Neuhof wurden im Untersuchungszeitraum 1990 bis 1992 neun Kleinsäugerarten mit 37 Individuen in Arthropodenfallen (Stammeklektoren, Bodenfallen), Kleinsäugerfallen (Bügelschlag-, Lebendfallen) und in Gewöllen sowie durch Zufallsbeobachtung festgestellt. Dabei nahmen die Nagetiere mit den Langschwanzmäusen, Wühlmäusen und Eichhörnchen mit 83,8 % den größeren Anteil gegenüber den Insektenfressern mit Spitzmäusen und Igel mit 16,2 % ein. Die Gelbhalsmaus (Apodemus flavicollis) ist Charakterart des Rotbuchenwaldes und war am häufigsten in den Fallen des Naturwaldreservats vertreten. Waldmaus (Apodemus sylvaticus), Rötelmaus (Clethrionomys glareolus), Waldspitzmaus (Sorex araneus) und Zwergspitzmaus (Sorex minutus) sind die typischen Vertreter von Kleinsäugerzönosen in mesophilen Laubwäldern (Passarge 1982) und daher erwartungsgemäß im Naturwaldreservat „Schönbuche" vertreten. Durch die Dominanz der Gelbhalsmaus tritt die Waldmaus vermutlich in ihrer Individuenzahl zurück. Die Erdmaus (Microtus agrestis) ist eine Offenlandart, die auch vergraste Forstkulturen besiedelt (Leibl 1988). Ihr Vorkommen im Naturwaldreservat Neuhof bestätigt dies: Sie wurde im Bereich einer lichten, teilweise vergrasten Schonung nachgewiesen. Durch Sichtbeobachtung wurden Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) und Igel (Erinaceus europaeus) festgestellt. Die Feldmaus (Microtus arvalis) wurde im Gewölle bestimmt, kann also von außerhalb der Untersuchungsfläche eingetragen worden sein. Die Art meidet geschlossenen Wald, besiedelt aber durchaus offene Windwurfflächen und Schonungen, wenn sie an landwirtschaftliche Nutzflächen grenzen. Die Arteninventare von Kern- und Vergleichsfläche sind teilweise identisch: die Gelbhalsmaus (Apodemus flavicollis) ist die jeweils häufigste Kleinsäugerart und auch im Innern des Naturwaldreservats vertreten; weiterhin wurden Zwergspitzmaus und Eichhörnchen in beiden Teilflächen festgestellt. Die Schonung der Vergleichsfläche - mit Waldmaus (Apodemus sylvaticus), Erdmaus (Microtus agrestis) und Zwergspitzmaus (Sorex minutus) - und der Fichtenbestand der Kernfläche - mit Rötelmaus (Clethrionomys glareolus), Waldspitzmaus (Sorex araneus) und Zwergspitzmaus - sowie Randbereiche des Naturwaldreservats sind strukturreicher und bieten Lebensbedingungen für weitere Arten. Der Artenbestand an Insektenfressern und Nagern wurde mit den Stammeklektoren und Bodenfallen qualitativ zu rund 45 % erfasst, obwohl diese Fallen für den Nachweis von Arthropoden konzipiert sind. Alle Fallentypen fangen in Bezug auf Größe und Lebensweise der Kleinsäuger selektiv. Die beiden Artenspektren ergänzten sich: In den Stammeklektoren wurden größere und überwiegend oberirdisch aktive Arten nachgewiesen, in den Bodenfallen wühlende und kleine Arten bzw. Jungtiere. Durch den weiteren Einsatz von Kleinsäugerfallen, Sichtbeobachtungen und Gewölleanalysen wurde der potenzielle Artenbestand an Nagern und Insektenfressern im Naturwaldreservat „Schönbuche" qualitativ weitgehend erfasst.
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- Klassifikation
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