- Standardsignatur5846
- TitelAves (Vögel)
- Verfasser
- ErscheinungsortWiesbaden
- Verlag
- Erscheinungsjahr2004
- SeitenS. 154-171
- Illustrationen5 Tab., 40 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200139386
- Quelle
- AbstractUm zu erwartende Veränderungen in der Avizönose der Reservatsfläche Neuhof verfolgen zu können, wurde der Vogelbestand von Kern- und Vergleichsfläche (Wirtschaftswald bis 1989) anhand einer Revierkartierung erfasst. Dafür wurden die Flächen in der Brutsaison mit einer Dauer von durchschnittlich 6 Stunden zehn mal begangen. Als Vergleichsgrößen wurden Abundanz, Dominanz, Diversität, Eveness und der Chiquadrat-Wert berechnet. Unter den 44 festgestellten Vogelarten sind 36 Brutvögel und 8 Gastvögel. Sowohl Gesamtabundanz mit 51 Revieren pro 10 Hektar als auch Diversität mit 2,97 liegen im Bereich des von ZENKER (1980) berechneten durchschnittlichen Wertes für Buchenwälder. Die Eveness beträgt etwa 83 %. Zu den dominanten Arten gehören Buchfink, Zaunkönig, Rotkehlchen und Kohlmeise. Als typische Art ist der Waldlaubsänger zu bezeichnen. Die Präferenz der Arten für bestimmte Strukturkomponenten und der jeweilige Anteil dieser Gilden am Artenspektrum wird diskutiert. 77 % der Gesamtrevierzahl nehmen baumgebundene Vogelarten ein, von 23 % wird die Strukturkomponente „Strauch" bevorzugt. Eine Auswertung der Nistplatzansprüche ergab einen überwiegenden Anteil an Baumbrütern, wobei die Revieranzahl der Kronenbrüter höher ist als die der Höhlenbrüter. Wegen ihrer speziellen Nistplatzansprüche als Großhöhlenbrüter ist die Hohltaube hervorzuheben. Busch- und Bodenbrüter nehmen etwa den gleichen Revieranteil ein. Bezüglich der Ernährungsweise dominieren carnivore Baumvögel, gefolgt von carnivoren Bodenvögeln und Stammkletterern. Die herbivoren Vögel nehmen nur einen geringen prozentualen Anteil der Reviere ein. Kern- und Vergleichsfläche zeigen ein fast identisches Artenspektrum. Die insgesamt geringen Unterschiede in den Abundanzen einzelner Arten sind durch unterschiedliche Strukturen in Teilbereichen der Flächen zu erklären. In der Vergleichsfläche ist ein etwas höherer Anteil von Arten vertreten, die das Strukturelement „Strauch" bevorzugen. Vogelarten, die eine Präferenz für größere Waldbestände aufweisen, sind in der Kernfläche häufiger vertreten. Die Artenbestände des NWR Schotten (erfasst 1990) und des NWR Neuhof (erfasst 1991) sind sehr ähnlich. Im NWR Schotten sind deutlich mehr Reviere strauchgebundener Vogelarten zu verzeichnen. Im NWR Neuhof brüten insgesamt mehr Vogelarten, die größere Waldbestände bevorzugen. Die Revierkartierungsmethode erlaubt eine sehr differenzierte Betrachtungsweise der Untersuchungsgebiete und hat sich aufgrund dieser Untersuchung zur Beurteilung des Vogelbestandes der Hessischen Naturwaldreservate bewährt.
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