Standardsignatur
Titel
Mikrobielle Aktivität in Silikat- bzw. kalkhaltigen Hochgebirgsböden
Verfasser
Erscheinungsort
Wien
Verlag
Erscheinungsjahr
2007
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200139060
Quelle
Abstract
In hochalpinen Regionen sind Rohböden und Böden mit geringmächtiger organischer Auflage vorherrschend. Die Akkumulation organischer Substanz wird hier durch widrige Bedingungen erschwert. Tiefe Temperaturen hemmen Pflanzenwachstum und somit den Streueintrag, auch der Streuabbau wird dadurch verlangsamt. Zusätzlich wird der Verlust von Bodensubstanz durch Steilheit und Wind gefördert. Die organische Substanz ist bedeutend für die Bodenqualität. Sie wirkt stabilisierend, dient als Nährstoffreservoir und speichert Feuchtigkeit. Die vorteilhaften Auswirkungen auf die Mikroflora konnten in unseren Untersuchungen bestätigt werden. Böden aus 2150 bis 2600 m Meereshöhe wurden über einen Zeitraum von zwei Jahren auf ausgewählte abiotische und mikrobiologische Parameter hin untersucht. Dabei konnte bei höherem organischem Anteil durchgehend mehr mikrobielle Biomasse als auch respiratorische und enzymatische Aktivität festgestellt werden. Bemerkenswert war dabei der deutliche Unterschied zwischen Böden mit silikat- oder kalkhaltigem Untergrund. Silikatböden enthielten weniger organische Bestandteile und wiesen in der Folge geringere mikrobielle Aktivität auf. Der Gehalt an organischer Substanz scheint dabei eine direkte Folge der unterschiedlichen Bodenentwicklung über dem jeweiligen Ausgangsgestein zu sein. Andere Standortfaktoren wie Neigung, Exposition oder Temperatur scheinen sich im Vergleich dazu nicht maßgeblich auf den Humusgehalt und damit die Mikroflora der untersuchten Böden auszuwirken.