- Standardsignatur4017
- TitelMehr Produktion und Sicherheit durch Waldbau
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1979
- SeitenS. 284-287
- Illustrationen3 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200138970
- Quelle
- AbstractIn der anhaltenden Energie- und Rohstoffkrise werden waldbauliche Ideen nicht nur von den Nichtforstleuten, sondern auch von den Forstleuten entdeckt. Dem Waldbau wird im verstärkten Ausmaße seine zentrale energiesparende Rolle zugewiesen. Wenn man den Wald als Ökosystem in der Landschaft betrachtet, dann werden seine trophische Struktur, seine chemische Fabrik und der dazu benötigte Energiefluß sowie seine Urschutzfunktion in der Landschaft verständlicher. Die in das Waldökosystem eintretende Energie wird durch das Ökosystem geleitet, wobei Biosubstanzstrukturen entstehen, welche zum Auffangen und zur Verwertung der Energie funktionsgerecht ausgeformt sind. Die Biosubstanz wird funktionstüchtig selbstorganisiert, um die Existenz von Wald und Landschaft aufrecht zu erhalten. Vom Wald als Wirtschaftsobjekt werden zusätzliche Leistungen wirtschaftlicher Natur verlangt und in der europäischen Forstwirtschaft als Holz-, Schutz- und Sozialfunktionen unter dem Begriff Optimalmehrzweckfunktion formuliert. Um mehr Holz zu produzieren, um besseren Schutz zu leisten und um zufriedenstellende soziale Leistungen zu sichern, soll man in Zukunft den Standort mit seiner Vielfältigkeit durch die Baumartenwahl mehr beachten. Die Ausnützung der natürlichen Ertragsfähigkeit bietet noch viele Möglichkeiten für die Ertragssteigerung, so daß Bestrebungen für die teure Schaffung künstlicher Fruchtbarkeit großräumig nicht in Frage kämen. Die fremden Baumarten, wie z.B. Douglasie, sollen als waldbaulich unumgängliche Baumarten akzessorisch angewendet werden. Der Waldbau soll im vermehrten Ausmaße eine energielenkende Rolle im Waldökosystem erfüllen. Die durch den Waldbau in das Waldökosystem gelieferte additive Energie soll dazu dienen, daß die natürliche, dem Ökosystem zur Verfügung stehende Energie ausdrücklich an die Funktion(en)träger geleitet wird. Der heutige Waldbau ist ein Waldbau der Funktionsträger und nur als solcher kann er seine rationelle wirtschaftliche Rolle, mehr, besser und sicherer zu produzieren erfüllen. Die große Mannigfaltigkeit der Population, der Populationenkombinationen und besonders die große Streuweite der einzelnen Eigenschaften der Population bieten dem Waldbau große Möglichkeiten für eine erfolgreiche Bewirtschaftung des Waldes. Sie verlangt jedoch große Auslesetüchtigkeit seitens des Forstmannes, die heutzutage kaum noch gepflegt wird. Um risikofreie und feste Betriebssicherheit durch den Funktionsträgerwaldbau zu sichern, soll in der forstlichen Produktion die klassische Deutung von "Schutz", sei es Schutzwald oder Waldschutz, aufgegeben werden. Die Schutzfunktion im Walde und des Waldes ist die primäre Urfunktion des Waldes. Dieser Urschutzfunktion gemäß wird jedes natürliche Waldgefüge entwickelt. Im natürlichen Wirtschaftswald soll die Steigerung der Holzproduktion mit Hilfe der Förderung dieser Waldschutzfunktion erzielt werden.
- Schlagwörter
- Klassifikation2 (Waldbau)
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