Standardsignatur
Titel
Die integrale Erfassung der Erholungswirkung und die Ermittlung des Bedarfs an Walderholungsflächen
Verfasser
Erscheinungsjahr
1979
Seiten
S. 86-91
Illustrationen
4 Abb., 27 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200138879
Quelle
Abstract
Die Arbeit behandelt zwei Aspekte der Erholungswirkung des Waldes und gliedert sich dementsprechend in zwei Teile. Im ersten Teil geht es darum, bisher entwickelte Verfahren zur Feststellung des Erholungswertes von Waldflächen zu falsifizieren. Es wurde nachgewiesen, daß die "direkten" Verfahren zur Feststellung des Erholungswertes vom Ansatz her unrichtig sind, weil sie die konstitutiven Merkmale des "öffentlichen Gutes" Walderholung negieren. Weiters wurde nachgewiesen, daß die sogenannten "indirekten" Verfahren zur Ermittlung des Erholungswertes unbrauchbar sind, weil sie die "räumliche Integration" der Walderholungsflächen insbesondere im Hinblick auf die Daseinsgrundfunktion Wohnen vernachlässigen. Der zweite TeiI der Arbeit befaßt sich mit der Ermittlung des Bedarfs an Walderholungsflächen. Der Inhalt des Begriffes "Erholung" wird in der Kompensation ungesunder Lebensbedingungen, also in der Reproduktion der menschlichen Arbeitskraft gesehen. Da sich diese Kompensation im Freizeitverhalten der Menschen zeigt, ergibt sich eine Möglichkeit, den Begriff "Bedarf an Erholungswirkung des Waldes" in der Form zu operationalisieren, daß das Ausmaß an Waldflächen, die notwendig sind, um Freizeitaktivitäten ausüben zu können, ermittelt wird. Für das erarbeitete Prognosemodell wurde die Komponentenmethode gewählt und die Auswahl begründet. Der Bedarf an Walderholungsflächen wurde in zeitlicher, sachlicher und räumlicher Hinsicht disaggregiert, um eine problemgerechte und damit auch genauere Prognostizierbarkeit zu erreichen. Die Determinanten des Bedarfs an Walderholungsflächen wurden in drei Subsystemen (demographische Struktur, ökonomische Komponenten und Siedlungsstruktur) ) erfaßt, die getrennt zu prognostizieren sind, und zusammen den definierten "erweiterten objektiven Bedarf" an Walderholungsflächen ergeben. Das vorliegende Prognosemodell ist vermutlich verbesserungsfähig und der Verfasser wird nach der Veröffentlichung zu erwartende Vorschläge prüfen und gegebenenfalls berücksichtigen, da ja das Ziel dieses Prognosemodells darin liegt, nach Ausfüllung mit konkreten Zahlen als Grundlage für rationale forstwirtschaftspolitische Entscheidungen zu dienen. Da der Begriff der forstpolitischen Rationalität in letzter Zeit verschieden interpretiert wird, erscheint es es notwendig, die Meinung des Verfassers zu diesem Begriff offenzulegen: Unter rationaler forstwirtschaftspolitischer Entscheidung versteht der Verfasser, daß eine Entscheidung vernunftbezogen und durch Orientierung an einem forstpolitischen Ziel (z.B. Versorgung der Bevölkerung mit Walderholungsflächen) erfolgt.