- Standardsignatur14013
- TitelWaldbiotope und Waldfunktionen - geschützte und schützende Wälder der Rheinaue
- Verfasser
- ErscheinungsortFreiburg im Breisgau
- Verlag
- Erscheinungsjahr2007
- SeitenS. 168-178
- Illustrationen11 Abb., 2 Tab., 5 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200138566
- Quelle
- AbstractDie Ausführungen beziehen sich auf den baden-württembergischen Bereich der Rheinniederung vom Hauptstromverlauf im Westen bis zum Rand des Hochgestades im Osten. Diese morphologische Rheinaue wird untergliedert in die direkt am Rhein liegende Überflutungsaue sowie in die nicht mehr überflutete Altaue einschließlich des Sonderfalls „Trockenaue". Der Waldanteil des Gesamtgebiets liegt mit 28% deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Der Waldbiotopanteil von 22% an der Waldfläche der Rheinaue insgesamt liegt weit über dem Landesdurchschnitt von 5,9%; die Biotopfläche im Bereich der Überflutungsaue ist hierbei mit 36% vergleichsweise noch wesentlich höher. Die Verteilung der Leitbiotoptypen auf die Auebereiche wird analysiert und beispielhaft an Landschaftsausschnitten verdeutlicht. Eingehender betrachtet werden dabei die seltenen naturnahen Waldgesellschaften, die - abhängig von den unterschiedlichen Standortsverhältnissen - in breiter Palette in der Rheinaue vertreten sind. Probleme der Zuordnung naturnaher Baumartenzusammensetzungen mancher aktueller Bestände zu anerkannten Waldgesellschaften werden angesprochen. Die Eigenschaften bestimmter Biotoptypen („Habitatbiotope") als Ausgangspunkte für die Verbreitung von Populationen seltener Tierarten bzw. als deren Habitatpotentiale werden herausgestellt. Die Waldbiotopkartierung hat erhebliche Bedeutung für die Pflege- und Entwicklungsplanung (PEPL) im Rahmen von Natura 2000. So können die Waldbiotope weitgehend direkt als FFH-Lebensraumtypen übernommen werden und bilden damit eine unverzichtbare Grundlage für die PEPL-Erstellung. Neben der Naturschutzfunktion erfüllen die Wälder in der Rheinaue eine Vielzahl weiterer Schutzaufgaben. In einem Überblick werden die in der Rheinebene relevanten klassischen Schutzfunktionen in Bezug auf Wasser, Klima und Immissionen dargestellt. Schutzaspekte weisen darüber hinaus aber auch die Waldflächen mit besonderer Erholungsfunktion auf, da nur sie den Erhalt einer speziellen Lebensqualität gewährleisten. Im Fazit ist festzuhalten, daß nahezu sämtliche Wälder der Rheinaue schützende Funktionen besitzen bzw. selbst schützenswerte und geschützte Flächen bilden; dabei führen unterschiedliche Schutzziele häufig zu funktionaler „Mehrfachbelegung" einer Waldfläche. Diese Tatsache stellt - auch angesichts des insgesamt geringen Waldanteils dieses Raumes - eine besondere Verpflichtung für die bedingungslose Erhaltung aller Wälder in der Rheinaue dar.
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