Beiträge zur Natürlichkeit der Kiefer im Rheintal - Ergebnisse pollenanalytischer Untersuchungen im Bienwald/Rheinland-Pfalz

Freiburg im Breisgau

2007

S. 132-140

5 Abb., 2 Tab., 11 Lit. Ang.

Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk

200138562

Pollenanalytische Untersuchungen in der Pfalz sind bisher spärlich und teilweise älteren Datums (Firbas 1934, Precht 1953, Müller-Stoll 1985). Erst mit Lessmann (1983) und Lechner (2006) für die Rheinauen, Hölzer (1994) für das Lautermoor und Wolters (2006) für den Pfälzer Wald liegen neuere Pollenprofile zur vegetationsgeschichtlichen Entwicklung vor. Grabungen und Bohrungen entlang einer 2001 gebauten Pipeline quer durch den Bienwald und durch die südpfalzische Rheinaue ergaben eine gute Fundlage an pollenanalytisch verwertbaren Torfen und Ablagerungen mit hohem Anteil von Makroresten. Weitere Bohrpunkte im Bienwald erwiesen sich trotz teilweise geringeren Mächtigkeiten als auswertbar. Derzeit sind insgesamt 19 Basisproben, 4 spät-postglaziale Profile, 4 bewaldete Interstadiale sowie 2 Rheinauenprofile bearbeitet bzw. noch in Bearbeitung. Für den Bienwald waren bei rund 70 % der Basisproben und eingeschalteten Zwischenproben hohe Kiefern (Pinus)-Dominanzen augenfällig. Die altersmässige Zuordnung dieser Basisproben umfasst das späte Präboreal und Boreal bis in die historische Zeit. Das Profil Meisenweg zeigt nach präborealer und borealer Hasel-Kiefer (Corylus-Pinus)-Zeit eine durchgängige Kiefern (Pinus)-Dominanz um 50 % bei subdominantem Eichenmischwald und Buche (Fagus) jeweils mit ca. 10 %. Eine gewisse räumliche Präferenz der Pinusreichen pollenanalytischen Spektren und Profile an die vorhandenen Dünenzüge bzw. Flugsande scheint gegeben. An die bereits von Oberdorfer 1934 für das rechtsrheinische Gebiet dargelegten Ergebnisse zur Frage der Natürlichkeit von Kiefer (Pinus) können die neuen Ergebnisse anschliessen.