- Standardsignatur14013
- TitelDer Auenschutzpark Aargau und seine Auenwälder
- Verfasser
- ErscheinungsortFreiburg im Breisgau
- Verlag
- Erscheinungsjahr2007
- SeitenS. 49-58
- Illustrationen6 Abb., 8 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200138557
- Quelle
- AbstractLandschaftlich und biologisch einzigartige, national bedeutende Flusslandschaften bilden die wichtigsten Lebensräume für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt, und sie stellen auch für uns Menschen ein attraktives Erholungs- und Erlebnisgebiet dar. Der Kanton Aargau liegt in der Nordschweiz und gehört zu den am tiefsten liegenden Kantone. Gut 2/3 der Schweizer Landesfläche wird über die Flüsse Aare, Reuss, Limmat und Rhein durch den Aargau entwässert. Es verwundert daher nicht, dass die meisen der noch übrig gebliebenen Auengebiete sich hier befinden. Mit einem gezielten Aufwertungsprogramm sollen diese Restauen erhalten und die potenziellen Auenflächen revitalisiert werden, so dass bis ins Jahr 2014 der Auenschutzpark eine Gesamtfläche von 16 km2 beträgt. Rund 85 % der Bearbeitungsfläche liegt im Waldareal. Die Berührungspunkte mit der Waldgesetzgebung und der Forstbehörde sind daher naheliegend. Anhand von Beispielen wird vorgestellt, wie die Zielsetzungen der Schweizerischen Auenverordnung im Wald umgesetzt werden. Das wichtigste, aber auch das ehrgeizigste Ziel ist die Erhaltung und Wiederherstellung der natürlichen Dynamik des Gewässer- und Geschiebehaushalts. Oftmals bleibt dies eine Vision, weil durch die hydroelektrische Wasserkraftnutzung unsere Fliessgewässer derart stark verändert wurden und der Anspruch auf angrenzende Nutzungen so hoch ist. Im Windischer Schachen konnte erstmals 1997 für eine Fläche von 13 ha ein Waldreservatsvertrag mit den Grundeigentümern abgeschlossen werden. Durch die einmalige Entschädigung konnte ein vollständiger Nutzungsverzicht für die Dauer von 50 Jahren vereinbart werden, so dass wieder natürliche Alterungs-, Zerfalls- sowie Verjüngungsprozesse unbeeinflusst ablaufen können. In diesem Zusammenhang wurden alte Schwarzpappeln gefunden, genetisch untersucht und als artrein beschrieben. Mit einem gezielten Zuchtprogramm konnte die Art vermehrt werden, so dass nun authochtone Schwarzpappeln fürs Auspflanzen zur Verfugung stehen. Im Aaretal gibt es nur noch eine Population des symbolträchtigen Laubfroschs auf einem Waffenplatzgelände der Armee. Leider war der Laichplatz sehr klein und durch die zunehmende militärische Nutzung auf derselben Fläche ist der Frosch an den Rand des Aussterbens gebracht worden. Eine Vergrösserung der Laichgewässer war nur möglich durch Rodung einer Waldfläche. Das restriktive Schweizer Waldgesetz kennt ein allgemeindes Rodungsverbot, lässt aber in gewissen Fällen Ausnahmen zu und fordert dafür Ersatzleistungen. Erstmalig wurde diese Leistung 1998 anstelle einer Ersatzaufforstung durch Massnahmen zugunsten des Natur- und Landschaftsschutzes erbracht. So entstand neben neuen Laichgewässem (auf 2 ha Rodungsfläche) ein neuer, 900 m langer Aare-Seitenarm als Ersatzmassnahme ebenfalls im Wald. Bei Rohr ist die Aare eingestaut und fliesst in Dämme gefasst höher als das umliegende Kulturland. Eine Renaturierung kam nur ausserhalb der Hochwasserstämme, unbeeinflusst durch den Abfluss in Frage. Auf einer Fläche von 3 ha Wald wurden 2003 die Bäume entfemt, 56 000 m3 Schotter ausgehoben und der neue Aare-Altlauf Aarschächli wiederhergestellt. Bei dieser Massnahme handelte es sich um keinen Rodungstatbestand.
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