- Standardsignatur14013
- TitelBetriebswirtschaftliche Konsequenzen der Ergebnisse der Bundeswaldinventur2 in Baden-Württemberg
- Verfasser
- ErscheinungsortFreiburg im Breisgau
- Verlag
- Erscheinungsjahr2006
- SeitenS. 7-34
- Illustrationen15 Abb., 12 Tab., 24 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200138549
- Quelle
- AbstractDie Rundholzmärkte zeigen auf allen Betrachtungsebenen (Welt, Europa, Deutschland) enge Abhängigkeiten zu den Märkten für Holzprodukte. Nachdem in fast allen Produktmärkten vergleichsweise geringe jährlich Veränderungsraten feststellbar sind, hat in den vergangenen Jahrzehnten auch die Vermarktungsmenge im Rundholzsektor eine geringe Dynamik gezeigt. Im Regelfall werden jährliche Änderungsraten im unteren einstelligen Prozentbereich erreicht. Dieser Grundtrend ist auch in Baden-Württemberg erkennbar, wenngleich zwischen der ersten Bundeswaldinventur (BWI 1) und der zweiten Bundeswaldinventur (BWI 2) für mittelstarke Fi-Ta-Stammholzsortimente ein atypisches Marktwachstum von 14 % erreicht wurde. Alle anderen Sortengruppen bewegen sich jedoch im erwartbaren Rahmen und zeigen auch in Baden-Württemberg eine geringe Dynamik. Im Hinblick auf diese Wachstumsraten bei der Nachfrage muss die Rundholzversorgung in Europa derzeit insgesamt nicht infrage gestellt werden. Dies gilt insbesondere, wenn man die Nicht-EU-in Europa in die Betrachtung einschließt. Dies gilt auch in Baden-Württemberg, wo die BWI 2 insgesamt eine deutliche Zunahme des Nutzungspotenzials nachweist. Allerdings wird deutlich, dass sich das Sortenspektrum massiv zum Laubholz und in Richtung der stärkeren Sortimente verschiebt. Vor dem Sturm Lothar betrug das Verhältnis von Nadelholz zu Laubholz 4:1. Für den Waldbesitz über 200 ha Größe ist mittelfristig ein Verhältnis von 1,5:1 zu erwarten. In Baden-Württemberg muss die Umstellung von einer nadelholzdominierten Bewirtschaftung hin zum Mischbetrieb bewältigt werden. Um die betriebswirtschaftlichen Auswirkungen und mögliche sinnvolle Strategien einzugrenzen, wurde auf der Basis von detaillierten Kostenuntersuchungen ein Simulationsmodell (FOSIM) entwickelt. Es konnte gezeigt werden, dass sich die Betriebsergebnisse mit ausreichender Genauigkeit nachbilden lassen. Trenduntersuchungen gaben die Möglichkeiten, in wesentlichen Kostenbereichen mittelfristige Prognosefunktionen zu entwickeln. Es lässt sich zeigen, dass durch die Sortenverschiebung grundsätzlich Potenziale für eine Verbesserung der Betriebsergebnisse gegeben sind. Allerdings hängt die Realisierung dieser Potenziale sehr stark davon ab, inwieweit es gelingt, die Laubholzmengen zu vermarkten. Dabei ist eindeutig festzuhalten, dass eine aktive Preispolitik zur Hebung der Nachfrage betriebswirtschaftlich nicht sinnvoll ist. Ein Vermarktungswettlauf muss unbedingt vermieden werden. Auch die Frage, ob Einsparpotenziale im Bereich der Holzernte realisiert werden können, verknüpft sich mit der Frage, ob eine ausreichende Nachfrage nach Laubholz bestehen wird. Es werden im Beitrag einige Szenarien vorgestellt und diskutiert. Die Forstwirtschaft in Baden-Württemberg hat nach wie vor die Chance, positive Betriebsergebnisse zu erzielen. Hierzu ist jedoch weit mehr als bisher eine Beobachtung der Märkte und eine an das Marktgeschehen angepasste Ausstattung mit betrieblichen Ressourcen erforderlich.
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