- Standardsignatur627
- TitelEinflüsse abiotischer Umweltsfaktoren auf den Schwammspinner (Lymantria dispar L.) im Eistadium während der Winterdiapause. I. Wirkung des Eises
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1943
- SeitenS. 97-132
- Illustrationen10 Abb., 15 Tab., 30 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200138281
- Quelle
- AbstractDie - durch zwei Jahre - durchgeführten Versuche, bei denen die Schwammspinnereier, bzw. Teile von Eigelegen, der Wirkung von Schnee, Eis, Kälte, ausgesetzt wurden, haben bewiesen, daß diese abiotischen Umweltfaktoren, die gemeinsam auf den Schwammspinner im Eisstadium einwirken, keine schädlichen Folgen für diesen nach sich ziehen. Wenn auch bei diesen Versuchen nicht alle abiotischen Faktoren einbezogen wurden, so kann man doch voraussetzen, daß dies die wichtigsten Faktoren sind und daß demnach die Schwammspinnereier, bzw. die Eihäufchen, die einfach abgekratzt und den Unbilden des Winters überlassen werden wie: den niedrigen Temperaturen, dem kalten Regen, dem Frost, der Feuchtigkeit der Luft und der Erde, dem Schnee und dem Eise, trotzdem nicht zugrunde gehen, oder nur in geringen Mengen. Die niedrigen Sterblickeitsprozente können vielleicht überhaupt nicht den abiotischen Einflüssen zugeschrieben werden, sondern eher dem evtl. unvorsichtigen Gebaren mit dem Eimaterial, bei dem mechanischen Abstreifen der Wolle von den Eiern. Bei dieser Behandlung entstehen schwächere oder stärkere Eindrückungen des Eichorions, so daß aus solchen beschädigten Eiern die Tiere nicht ausschlüpfen können, da sie durch den Druck schon früher im Chorion selbst umgekommen sind. Demgemäß sind die Meinungen der Verfasser: daß Kälte, Schnee und Eis die abgekratzten Schwammspinnereier im Winter vernichten, irrig, da wir mit Versuchen bewiesen haben, daß diese im Rahmen der natürlichen Wintertemperaturen gar keinen Einfluß auf das überlebende Tier im Eis während des Winters haben. Deshalb kann man mit Recht die veralterte Methode des "einfachen Abkratzens der Schwammspinnereigelege, auf den Boden, ohne sie zu vernichten" als unwirksam ablehnen. Die Versuche beweisen ferner, daß die Eiräupchen von Lamantria dispar L. ebenso wie die des Parasiten Anastatus disparis Ruschka innerhalb des Chorions sehr niedrige Temperaturen aushalten können, ungefähr bis - 26,0 ° C. Aus der Tatsache, daß entblößte Eier ebenso gut überwintern können wie solche, die ihrer Wolle nicht beraubt wurden, kann der Schluß gezogen werden, daß die Wolle, von der die Schwammspinnereier bedeckt sind, nicht die Aufgabe hat, Schutz vor Kälte und Eis zu gewähren sondern, daß die Wolle wie das Sekret, nur dazu dienen, die Eier zusammenzuhalten, und auch als Schutz gegen Feinde kaum eine Rolle spielt. Aus diesen Versuchen erkennen wir noch, daß das Ausschlüpfen der Raupen aus den Eiern (aus getrockneten Material) in einer unimodalen Kurve vonstatten geht und zwar bei einer mittleren Temperatur von 18 ° C des trockenen und etwas über 12 ° C des feuchten Thermometers. Das Ausschlüpfen der Räupchen dauerte 17 - 30 Tage. Die Stelle und die Form des aufgebissenen Chorions durch die Schwammspinnerraupe ist ganz verschieden von der Stelle und der Form des Aufbisses durch die Parasiten Anastatus disparis Ruschka. Die Schwammspinnerraupe beißt niemals die Zentralvertiefung an, ihr Aufbiß ist länglich. Anastatus disparis Ruschka beißt die Schwammspinnereier an einer beliebigen Stelle auf, auch an der Zentralvertiefung. Der Aufbiß der Wespe ist kreisrund.
- Schlagwörter
- Klassifikation450 (Allgemeines. Begünstigende Faktoren und Ursachen des Schadenauftretens (einschl. Schädlingsprognose) [Kreuzverweise zu anderen Unterteilungen von 45 nach Bedarf])
151.1 (Klimatische (meteorologische) Bedürfnisse)
145.7x18.77 (Liparidae)
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