Sukzession in Schneeheide-Kiefernwälder und ihre Auswirkung auf gefährdete Arten

Salzburg

2007

S. 52

7 Lit. Ang.

Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk

200137738

Neben dem Werdenfelser Land befindet sich in der Umgebung von Bad Reichenhall der zweite Arealschwerpunkt der Schneeheide-Kiefernwälder in den Bayerischen Alpen (Hölzel 1996). Diese Wälder wurden im Rahmen einer Diplomarbeit mit pflanzensoziologischen Aufnahmen (nach Braun-Blanquet 1964 bzw. Dierschke 1994) erfasst und mit dem Vegetationsprogramm TWINSPAN ausgewertet. Die Nomenklatur der Schneeheide-Kiefernwälder erfolgte nach Eichberger et al. (2004). Neben den festgestellten Subassoziationen des Randalpischen Rotföhrenwaldes (Erico-Pinetum sylvestris caricetosum flaccae Starlinger 1992) und randalpischen Fels-Rotföhrenwaldes (Erico-Pinetum sylvestris caricetosum humilis Eichberger et al. 2004) musste ein Teil der untersuchten Kiefernwälder aufgrund der pflanzensoziologischen Zusammensetzung zu der Assoziation Cyclami-Fagetum Soo 1971 in der Gliederung von Willner (2002) zu geordnet werden. Die untersuchten Schneeheide-Kiefernwälder zeichnen sich durch das Vorkommen geschützter und/oder gefährdeten Arten, wie Linum viscosum, Goodyera repens und Galium truniacum aus. Letztere Art ist in Bayern bzw. in ganz Deutschland lediglich im Untersuchungsgebiet nachgewiesen (vgl. Lippert & Merxmüller 1986, Hölzel 1996). Einige Standorte lassen sich weder in die Subassoziationen der Kiefern- noch der Buchenwälder einordnen. Unter Einbeziehung der ehemaligen Nutzungsformen und Naturkatastrophen liegt die Vermutung nahe, dass hier die Entstehung eines zonalen buchendominierten Bergmischwaldes langfristig verhindert wird (Fleischer 2005). Dadurch haben sie eine wichtige Bedeutung für das Vorkommen geschützter/gefährdeter Arten. Durch ein Einsetzen der Sukzession zum Bergmischwald werden sich die Standortbedingungen verändern, was sich auch in dem Vorkommen vieler Arten aus der Roten Liste zeigen wird.