- Standardsignatur12716
- TitelAlpine Schutzgebiete – Knoten in einem ökologischen Verbund
- Verfasser
- ErscheinungsortSalzburg
- Verlag
- Erscheinungsjahr2007
- SeitenS. 48
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200137735
- Quelle
- AbstractIm Alpenbogen sind derzeit mehr als 430 Gebiete größer als 100 ha mit einem Schutzstatus versehen. Darunter 14 National Parks, 60 Natur / Regional Parks, 348 Naturschutzgebiete größer als 100 ha, 10 Biosphärenreservate sowie eine Vielzahl von weiteren speziellen Schutzgebieten (z.B. Ramsar Gebiete, Waldreservate, UNESCO Welterbe Gebiete, etc.) in den Alpenländern. Dies sind ungefähr 23 % der Fläche innerhalb der Abgrenzung der Alpenkonvention. Es ist bekannt, dass in Landschaftsräumen der gesamte Artensatz erhalten werden kann, wenn ca. 25 Prozent der Fläche aus natürlichen und naturnahen Bereichen bestehen. Dieses Ziel kann im Alpenbogen noch erreicht werden, wenn es gelingt die vorhandenen Schutzgebiete miteinander zu einem ökologischen Netzwerk zu verbinden. Ziel muss es sein, ein in die Gesamtfläche hineinwirkendes Gefüge von verschiedenen Flächenschutzkategorien und Maßnahmenbündeln herzustellen. Gewährleistet sein muss eine Flächengröße, die Raum bietet für minimale überlebensfähige Populationen der Arten und gleichzeitig auch zu einer Wiederbelebung eigendynamischer Prozesse ausreicht. Zentralposition In diesem anzustrebenden ökologischen Netzwerk sind die jetzt schon vorhandenen großen Schutzgebiete, die als unzerschnittene Räume zum Teil bereits grenzüberschreitend ausgewiesen worden sind. In einem solchen System von Flächen muss ein Nacheinander von verschiedenen Zuständen auf derselben Fläche gewährleistet sein, um ein spezifisches Nebeneinander zu ermöglichen. Ziel sollte sein: Der Schutz der ökosystemaren Grundfunktionen zum Erhalt und zur Förderung natürlicher dynamischer Prozesse wie Arealveränderungen, Individuenaustausch zwischen Populationen, Neubesiedlung, Sukzession, Artneubildung und Evolution unter ungestörten Bedingungen, Beiträge zur Steuerung der Land- bzw. Landschaftsnutzung im Sinne nachhaltiger, naturschonender, energie- und stoffsparender Nutzungstechniken. Das Prinzip der Nachhaltigkeit, ausgedrückt als Konstanz der nutzungsbestimmenden Rahmenbedingungen, muss dabei im Vordergrund stehen. Damit wird auch dem ökologischen Faktor „Zeit" Rechnung getragen, der Voraussetzung ist für Diversität, Eigendynamik und Prozessabläufe. Dies wird aber nur gelingen, wenn die sozialen, kulturellen, geistigen und wirtschaftlichen Bedürfnisse der Gesellschaft berücksichtigt werden und das gesamte ökologische Netzwerk durch eine solide wissenschaftliche Grundlage abgestützt ist. Das Thema der grenzübergreifenden Schutzgebiete und einer räumlichen Verbindung (gemeinsame Flächen, ökologische Korridore) zwischen den Schutzgebieten der Alpen nimmt eine zentrale Rolle in der Implementierung des Naturschutzprotokolls ein. Mehrere Artikel verweisen direkt oder indirekt darauf (Artikel 3, 11 und 12). Der Artikel 12 sieht die Gründung eines ökologischen Netzwerkes vor. Auf diesem Artikel beruht das Netzwerk Alpiner Schutzgebiete, das als thematisches Netzwerk seit 1995 zur Umsetzung der Alpenkonvention beiträgt.
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