- Standardsignatur12716
- TitelGroßräumige wildökologische Korridore - Strategien und deren Umsetzung
- Verfasser
- ErscheinungsortSalzburg
- Verlag
- Erscheinungsjahr2007
- SeitenS. 42
- Illustrationen6 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200137730
- Quelle
- AbstractÖsterreichs Transitfunktion zwischen Nord- und Süd- sowie Ost- und Westeuropa führte in den letzten Jahrzehnten zu massiver Zunahme des Verkehrsaufkommens und resultierte in verstärktem Straßenausbau. In den letzten Jahren verschärfte sich die Situation durch die Errichtung von Lärmschutzwänden entlang von Straßen und Bahntrassen. Alpentälern sind nicht nur durch Straßen Projekte sondern vor allem auch durch die Zersiedlung der Landschaft für Wildtiere unüberwindbare Hindernisse. Sowohl genetischer Austausch als auch Wanderbewegungen hängen maßgeblich von der Verteilung und der Lage oft irreversibler, barrierewirksamer Strukturen ab. Die Bedeutung von Wildtierpassagen und Vernetzungskonzepten sowie deren legislative Umsetzung werden an österreichischen Beispielen dargestellt. Die internationale Entwicklung wird skizziert. Wanderrouten und vernetzenden Korridore für Wildtiere wurde bislang nicht ausreichend Bedeutung geschenkt. Seit einigen Jahren befassen sich unterschiedlichste Arbeitsgruppen mit der Thematik. Nachhaltiges Lobbying war Anlass zum Umdenken für Bauträger, sensibilisierte die Bevölkerung für das Thema und führte zu Änderungen in der Legislative. Im Zusammenspiel zwischen Behörden, Verkehrs- und Raumplanern, Naturschützern und Jägern, Landwirten und Förstern konnten bereits gute Ergebnisse erzielt werden. Es konnten zahlreiche Maßnahmen zur Wildschadensvermeidung bzw. (Wieder-)Vernetzung österreichischer Landschaftsfragmente auf behördliche Anweisungen (RVS 3.01, FSV 1997) umgesetzt werden. Wildtierpassagen und Wanderkorridore wurden in der Wildökologischen Raumplanung (Reimoser 2002) wie auch beim Neubau hochfrequenter Verkehrsachsen durch die Raumplanung berücksichtigt. Mehr als 3500 Brückenbauwerke wurden auf ihre Eignung als Wildtierpassage untersucht (Volk et al. 2001). Zur Darstellung des aktuellen Migrationspotentials in Österreich wurde ein GIS-Modell an der Universität für Bodenkultur angefertigt (Köhler 2005). Auf Basis von Landbedeckungsdaten wurden Widerstandswerte für waldbevorzugende, wandernde Wildarten berechnet (Grillmayer et al. 2002). Im Auftrag der Autobahn und Schnellstrassen Finanzierungs AG (ASFINAG) wurden die potentiellen Migrationsachsen mit dem vorhandenen Straßennetzwerklayer überlagert um die wertvollsten Schlüsselstellen zu identifizieren (WWF, Proschek 2006). In Kooperation mit der ASFINAG kam es zur Konstruktion mehrerer Grünbrücken, teilfinanziert durch die EU.
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