- Standardsignatur12716
- TitelStandortgerechte Begrünung im Landschaftsbau als Möglichkeit zur Lebensraumvernetzung – was ist standortgerecht? : Böschungen als Standort
- Verfasser
- ErscheinungsortSalzburg
- Verlag
- Erscheinungsjahr2007
- SeitenS. 18
- Illustrationen2 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200137723
- Quelle
- AbstractDie Grundsatzfrage für standortgerechte Begrünungen, von der sich alle weiteren Überlegungen ableiten lassen, ist die nach der Standortgerechtheit. Daraus ergibt sich die Frage nach dem Standort mit seinen prägenden Faktoren als solchen und wie dieser Standort nach den landschaftsbaulichen Eingriffen aussehen soll, in Form einer Festlegung von Begrünungszielen. Diese Begrünungsziele geben in der Regel bereits die anzuwendenden Methoden vor (siehe dazu die Beiträge von Graiss und Krautzer in diesem Band). Die „Richtlinie für Standortgerechte Begrünungen" der ÖAG (Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Grünland und Futterbau) aus dem Jahr 2000 legt folgende Definitionen fest: standortgerechte Vegetation im Sinne dieser Richtlinie: Eine Pflanzengesellschaft ist im Sinne dieser Richtlinie standortgerecht, wenn sie sich bei im Regelfall extensiver Nutzung oder Nichtnutzung dauerhaft selbst stabil erhält. Hinsichtlich Standortgerechtheit wird im Sinne dieser Richtlinie weiter differenziert: Standortgerechte Vegetation im engeren Sinne: das Saatgut oder Pflanzenmaterial stammt aus der Umgebung des Projektgebietes von passenden Standorten. Standortgerechte Vegetation im weiteren Sinne: Das Saatgut oder Pflanzenmaterial entspricht den Eigenschaften des Standortes wobei die Verwendung von regionalem Saatgut so weit wie möglich angestrengt wird, jedoch ist die Verwendung nicht verpflichtend. Bei künstlichen Böschungen wie sie im Landschaftsbau im Rahmen infrastruktureller Maßnahmen geschaffen werden, sei es im Zuge von Straßen-, Eisenbahnbau oder im Rahmen von Hochwasserschutzmaßnahmen handelt es sich um Auftragsböden und damit um Rohböden im weiteren Sinne (vgl. Stolle 2006). Ein Problem, das sich hierbei ergibt, ist die Herkunft des Materials, mit dem die Böschung geschüttet wird. Nicht nur, dass das Material von weiter entfernten Standorten stammen kann und mit den lokalen Bodengegebenheiten nicht übereinstimmen muss, es kann auch aus verschiedenen Herkünften stammen. Gerade jedoch diese Eigenschaften können für die Lebensraumvernetzung und Erhaltung der Artenvielfalt speziell von Mager- und Trockenstandorten auch von Vorteil sein, da erstens durch die Morphologie von Böschungen und zweitens die oben genannte mögliche Inhomogenität bei einer ordnungsgemäßen Durchführung der Begrünung die wichtigsten Voraussetzungen für die Schaffung von Korridoren und damit auch von zusätzlichen Lebensräumen für diese bedrohten Lebensräume gegeben sind.
- Schlagwörter
- Klassifikation
Hierarchie-Browser