- Standardsignatur12716
- TitelDer Waldfachplan als praxisnahes Instrument der forstlichen Raumplanung in walddominierten Natura 2000 Gebieten
- Verfasser
- ErscheinungsortSalzburg
- Verlag
- Erscheinungsjahr2007
- SeitenS. 26
- Illustrationen2 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200137721
- Quelle
- AbstractDie Ziele der forstlichen Raumplanung im Sinne des österr. Forstgesetzes sind grundsätzlich unter Bedachtnahme aller in Betracht kommenden öffentlichen Stellen anzustreben. Im Gegensatz zu den beiden anderen hier maßgeblichen Planungsinstrumenten, dem Waldentwicklungsplan und dem Gefahrenzonenplan, welche klassische Behördenpläne darstellen, wird ein Waldfachplan (WAF) auf Initiative des/der Waldbewirtschafter/s erstellt. Derzeit bestehen für den Waldfachplan keine besonderen Durchführungsbestimmungen oder Formvorschriften. Das BMLFUW als die für bundesweite Koordinierung der forstlichen Raumplanung zuständige Behörde, hat bei der Initiierung von Pilotprojekten zum WAF, aktuellen und fachübergreifenden Themenstellungen, zu denen die Erarbeitung von Managementplänen für „Natura 2000" Gebiete zu zählen sind, besondere Priorität eingeräumt. Seit 2002 wurden mehr als 20 Pilotprojekte zur Waldfachplanung an ausgewählten Betriebsstandorten initiiert; 6 dieser Pilotprojekte widmen sich dabei ganz gezielt der Anwendung des WAF als praxisorientiertem Managementplan in Natura 2000 Gebieten; dies ist ein deutlicher Hinweis auf die hohe forstpolitische Bedeutung der Thematik, geht aber auch auf den Umstand zurück, dass nahezu die Hälfte der für Österreich ausgewiesenen Natura 2000 Fläche von Wald bedeckt sind. Die wichtigsten Vorteile des Waldfachplanes (WAF) als Managementplan von walddominierten Natura - 2000 Gebieten können wie folgt skizziert werden: Der WAF ist aufgrund seiner Flexibilität gut geeignet, die Ziele der/s Eigentümer/s mit jenen der Forst- und Naturschutzbehörde in Einklang zu bringen; aus Sicht der zuständigen Naturschutzbehörde/n ergänzungsbedürftige/vordringliche Planungsschritte oder Maßnahmenvorschläge (z.B. aus botanischer oder ornithologischer Sicht) können rasch angepasst und mit den forstlichen Behandlungsmaßnahmen genau abgestimmt werden. Der WAF beschreibt die jeweiligen Planungsschritte und Maßnahmen nicht nur aus Sicht des/r Planers/in, sondern v. a. der betroffenen Bewirtschafter und ist damit umsetzungsorientiert und praxisnah: Im Idealfall schlägt der/die planende Forstwirt/in - klar nachvollziehbar - v. a. Maßnahmen vor, die auf die jeweilige Betriebs-/bzw. Regionalplanung und dem/n betroffenen Eigentümer/n im Vorfeld abgesprochen/abgestimmt wurden; Maßnahmen die nicht - oder nur mit unverhältnismäßigem Aufwand - realisierbar wären, finden in die Planung i. d. R. keinen Eingang. Der WAF ist damit geeignet, ökologische, forstfachliche und betriebswirtschaftliche Zielsetzungen zu verknüpfen und unter Vermeidung letztlich unrealisierbarer Planungsvorschläge aufwands-/bzw. kostenorientiert nachvollziehbar zu machen. Obwohl naturgemäß in jedem Natura - 2000 Gebiet spezifische naturräumliche, forstfachliche bzw. ökologischen und betriebliche Gegebenheiten vorliegen werden (auf zwei der ob. gen. Pilotprojekte wird im Vortrag näher eingegangen) können nach den bisherigen Erfahrungen, dennoch einige Gemeinsamkeiten, die für eine breite Anwendung des Waldfachplanes in Natura - 2000 Gebieten beachtet werden sollten, skizziert werden: Eine besonders hohe Bedeutung kommt einer möglichst zeitgerechten Vorinformation der betroffenen Eigentümer und einer engen Abstimmung zwischen den örtlichen/regional zuständigen Forst- und Naturschutzbehörden zu. Die Planungsschritte sollen in den entscheidenden Phasen - für alle Beteiligten - nachvollziehbar sein, um in Folge praktisch umgesetzt werden zu können. Im Sinne der geforderten/gewünschten Umsetzung sind die Maßnahmenvorschläge auf die tatsächlich zur Verfügung stehenden (öffentlichen!) Mittel abzustimmen. Bei der Kostenschätzung sind Maßnahmen, die aufgrund (forst-)gesetzlicher Vorschriften bereits zwingend vorgeschrieben sind, von den darüber hinausgehenden, die einer Erhaltung bzw. sogar Verbesserung des Zustandes auf der Fläche dienen, klar zu trennen. Bei der Auswahl der Planer/Innen ist auf einen fachübergreifenden Planungszugang Wert zu legen; bei besonders komplexen naturräumiichen Gegebenheiten kann die Beauftragung eines fachübergreifend agierenden Planungsteams (Forstexperten/Ornithologen/etc.) von Nutzen sein.
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