- Standardsignatur12716
- TitelBeitrag der ländlichen Neuordnung zur Entwicklung eines Biotopverbundes, dargestellt am Beispiel der grenzüberschreitenden Grundzusammenlegung Leithaprodersdorf – Deutsch-Brodersdorf
- Verfasser
- ErscheinungsortSalzburg
- Verlag
- Erscheinungsjahr2007
- SeitenS. 21
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200137716
- Quelle
- AbstractIm Jahr 2000 wurde mit der grenzüberschreitenden Grundzusammenlegung Leithaprodersdorf - Deutsch Brodersdorf (1500 ha) begonnen, wobei folgende Zielsetzungen im Vordergrund standen: Zusammenlegung landwirtschaftlicher Grundstücke, um insbesondere eine zeitsparende Bewirtschaftung zu ermöglichen (neue durchschnittliche Grundstücksgröße: ca. 3 ha); Verbreiterung aller Wege mit einer Gesamtlänge von 65 (!) km auf mindestens 5 m; befestigter Ausbau von zumindest einer Feldzufahrt; Agrarökologische Anlagen und Maßnahmen, insbesondere die Errichtung von 10 km 12 m breiter Bodenschutzanlagen sowie möglichst beiderseitige Verbreiterung und Bepflanzung von 28 km Bäche und Gräben; Grundumlegung für den passiven Hochwasserschutz entlang der Leitha; Grundumlegung für spätere Nutzung als Wohnbau-, Garten-, bzw. Gewerbegebiet in ortsnahen Rieden; Grünraumgestaltung der Marterl und Kreuze in der Feldflur. Von den Grundeigentümern wurde zusätzlich die Deckelung der Kosten von 218,- €/ha gefordert. Um die im Plan der gemeinsamen Maßnahmen und Anlagen (GMA-Plan) vorgesehenen agrarökologischen Ziele (Errichtung eines nachhaltigen Biotopverbundsystems) zu erreichen, sowie um flankierende Maßnahmen umzusetzen, mussten Finanzierungsprojekte (zwei EU-Projekte, ein ÖPUL-Naturschutzprojekt und ein Forstprojekt) erstellt und entwickelt werden. Anhand dieser Projekte konnten folgende agrarökologische Maßnahmen umgesetzt werden: Neuanlage von 17,5 ha Bodenschutzanlagen (Pflanzung von ca. 23000 Bäumen und 33000 Sträuchern); Errichtung von 8 großen und 50 kleinen Wasserrückhalte- und Verdunstungsbecken; Bepflanzung und Neugestaltung des 28 km langen Graben- und Bächesystems; Ausweitung eines bestehenden Natura 2000 Gebietes im Projektgebiet von 13 ha auf 49 ha; Sicherung alter Wiesenflächen und Neuanlage von Wiesen im Ausmaß von ca. 100 ha; Umwandlung einer 2 ha großen, alten Bodenschutzanlage bestehend aus Ölweiden und Robinien in eine Anlage mit heimischen Gehölzen. Ein Grundzusammenlegungsverfahren stellt heute das einzige Werkzeug dar, mit dem in der Feldflur die für ein zukunftsfähiges Biotopverbundsystem erforderlichen Flächen aufgebracht, großzügig umgelegt und maßgeschneidert ausgeformt werden können. Das Ergebnis der Grundzusammenlegung in Leithaprodersdorf zeigt, dass Ökonomie (gut bewirtschaftbare Grundstücke) und Ökologie (Biotopverbundsystem als Grundlage für den vorbeugenden Pflanzenschutz und den Naturschutz) miteinander vereinbart werden können!
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