Standardsignatur
Titel
Beeinträchtigung von Auen durch Staustufen und Möglichkeiten ihrer Reaktivierung
Verfasser
Erscheinungsort
Bonn
Verlag
Erscheinungsjahr
2007
Seiten
S. 165-179
Illustrationen
8 Abb., 11 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200137505
Quelle
Abstract
Die Beeinträchtigungen des Naturhaushalts und der Lebensgemeinschaften der Auen durch Staustufen sind vielfältig, erheblich und dauerhaft. Die meisten Beeinträchtigungen sind irreversibel. Entsprechend gering sind meist die Möglichkeiten einer ökologischen Reaktivierung von Auen. Wiederherstellbar sind bestenfalls nur aueartige, weniger hochwasserresistente Lebensgemeinschaften, nicht aber mehr auetypische, hochwassertolerante Biozönosen. Angesichts der gravierenden Schwierigkeiten bei der ökologischen Reaktivierung von Auen im Staustufenbereich und aufgrund der Beeinträchtigung des Hochwasserschutzes ist der Vermeidung aller weiteren Staustufen der absolute Vorrang einzuräumen. Die frei fließenden Strecken wie an der Donau zwischen Straubing und Vilshofen (Abb. 8) müssen in ihrer vollen Schönheit und Funktionsfähigkeit erhalten bleiben. Es muss alles ökologisch Sinnvolle getan werden, damit sich im Rahmen des notwendigen Hochwasserschutzes wieder möglichst hochwasserresistente Lebensgemeinschaften der Aue einstellen können. Dies ist im Staustufenbereich nur im Rahmen von Fließpoldern, nicht von Staupoldern möglich (DISTER 1991). Besonders entlang der frei fließenden Strecken sind Rückdeichungen ökologisch sinnvoll. Querriegel, an denen sich das Hochwasser aufstaut, sind in allen Fällen zu vermeiden bzw. rückzubauen. Die künstlich erhöhten Wasserstände der Bastardaue sind abzusenken. Die Erzeugung von elektrischer Energie aus Wasserkraft muss so gestaltet werden, dass die Hochwasserresistenz von Vegetation und Tierwelt sowie der Hochwasserschutz gefördert werden. Dabei sind Hochwasserschutz und Naturschutz natürliche Verbündete.