Standardsignatur
Titel
Die Anpassung des Wasserrechts an industriestaatliche Verhältnisse : Das Beispiel Preußen
Verfasser
Erscheinungsort
Bonn
Verlag
Erscheinungsjahr
2007
Seiten
S. 47-66
Illustrationen
17 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200137497
Quelle
Abstract
Während der Industrialisierung wuchs die Beanspruchung der Wasserläufe immens. Die daraus resultierenden Konflikte mussten Behörden und Gerichte mit Hilfe von Bestimmungen entschärfen, die für die Bedürfnisse eines Agrarstaats konzipiert worden waren. Zuerst reagierten die Behörden auf die neue Situation, indem sie ihre Ermessensspielräume zugunsten industrieller Interessen nutzten. Im Zivilrecht vollzog sich dieser Wandel in den 1880er Jahren. Die Gerichte hatten Abwassereinleitungen in Privatflüsse zunächst weitgehend untersagt. 1886 änderte das Reichsgericht diese Rechtsauffassung zugunsten der Abwasserproduzenten. Die Aktualisierung und Vereinheitlichung des preußischen Wasserrechts dauerte etwa vier Jahrzehnte. Besonders kontrovers wurde die Frage der Gewässerreinhaltung diskutiert. Trotz richtiger Ansätze blieb die Wirkung des preußischen Wassergesetzes vom 7. April 1913 für den Gewässerschutz gering.