Role of fruits in the diet of small mustelids (Mustela sp.) from the western Italian Alps

Heidelberg

2007

S. 35-39

1 Abb., 4 Tab., 40 Lit. Ang.

Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk

200137485

Die Nahrungsgewohnheiten von Wieseln und Hermelinen (Mustela nivalis und M. erminea) und die Häufigkeit von Früchten in ihrer Ernährung wurden im Gran Paradiso National Park (westliche Italienische Alpen) mittels Kotanalyse untersucht. Da es unmöglich war zwischen dem Hermelin- und dem Wieselkot zu unterscheiden, wurden beide Arten in die Gattung Mustela zusammengruppiert. Trotz des hohen Verzehrs von kleinen Nagetieren, welche den Hauptbestandteil der Nahrung kleiner Marder ausmachen (41,5% der durchschnittlichen Menge), waren auch wilde Früchte (hauptsächlich Rosaceae und Ericaceae) weit verbreitet (23,3% der durchschnittlichen Menge). Früchte wurden das ganze Jahr über verwertet, bei einer intensiven Nutzung in den Jahreszeiten mit hoher Verfügbarkeit. Der Unterschied irn Konsum der Früchte zwischen verschiedenen Habitattypen war trotz eines signifikanten Abstiegs der Verfügbarkeit der Früchte von Laub abwerfenden Mischwäldern zu der Alpinen Prärie nicht signifikant. Dieses Ergebnis legt nahe, dass das beschriebene Fressverhalten eine gemeinsame Ernährungsstrategie von Wieseln und Hermelinen darstellt, welche anscheinend ein opportunistisches Verhalten angenommen haben, wie es auch bei größeren Mardern zu beobachten ist. Wir behaupten, dass Früchte infolge ihrer guten Verfügbarkeit und ihres hohen Nährwertes eine wichtige Rolle in der Ernährung kleiner Marder in Alpinen Lebensräumen spielen könnten, und somit die gut dokumentierte Abhängigkeit von kleinen Nagetieren in der Ernährung abgeschwächt wird.