- Standardsignatur14039
- TitelAuwaldinitiierung mit Schwarz-Pappeln (Populus nigra) im Nationalpark Unteres Odertal
- Verfasser
- ErscheinungsortEberswalde
- Verlag
- Erscheinungsjahr2006
- SeitenS. 45-51
- Illustrationen5 Abb., 3 Tab., 2 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200137382
- Quelle
- AbstractAusgehend von der Gefährdungssituation der Schwarz-Pappel und den Bestrebungen, die Entwicklung von standorttypischen, naturnahen Auwäldern im Flußauen - Nationalpark Unteres Odertal zu initiieren, wurde das "Projekt zur Erhaltung der Schwarz-Pappel (Populus nigra) im Rahmen der Anlage von Weichholzauwäldern im Nationalpark Unteres Odertal" begonnen. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt mehrerer Partner und Förderer mit einer Laufzeit von 2005 bis 2006. Grundlagen des Projekts sind ein vegetations- und standortkundliches Gutachten des Waldkunde-Instituts Eberswalde und eine Behandlungsrichtlinie des zuständigen Ministeriums zur Initiierung von Auwäldern im Nationalpark. Nach der Auswahl vier geeigneter Teilflächen von insgesamt 16 ha wurden diese wilddicht eingezäunt und eingemessen. Die Flächen befinden sich im Polder A/B unmittelbar hinter dem Sommerdeich an der Oder. Es handelt sich um eine relativ hoch gelegene Spülsandfläche mit geringer Humusauflage. Die Fläche war bis zuletzt als Grünland genutzt und ist teilweise mit Bäumen und Büschen bestockt. Für die Pflanzung kamen Saatgut, Steckhölzer, Setzruten, Setzstangen, einsömmrige Sämlinge und ein-, zwei- und viersömmrige Stecklinge zur Anwendung. Sämtliches Ausgangsmaterial stammt von genetisch eindeutig als Populus nigra identifizierten Bäumen aus den Brandenburgischen Reliktvorkommen in der Oderaue: Küstrin-Kietz, Ziltendorfer Niederung und Nationalpark Unteres Odertal. Die Pflanzen wurden in gebohrte Löcher von 40 bis 60 cm Tiefe gepflanzt, Setzstangen und -ruten wurden je nach Länge 100 bis 150 cm tief gesetzt. Die Pflanzungen erfolgten im Frühjahr und Herbst mit insgesamt 4.031 Pflanzen. Saatgut wurde auf vegetationsfreie Saatstreifen ausgebracht. Die Pflanzen wurden über die gesamte Vegetationsperiode regelmäßig freigemäht, versuchsweise wurden auch Mulchplatten aus Pappe eingesetzt. In Trockenperioden wurden kleine Pflanzen gegossen. Der Erfolg der Frühjahrspflanzung 2005 nach der ersten Vegetationsperiode wird überwiegend positiv eingeschätzt. Als Schadursachen kommen vor allem eine schlechte Pflanzqualität im Fall der Setzstangen und Trockenheit in der obersten Bodenschicht im Fall der Steckhölzer und kleinen Sämlinge in Betracht. Aus dem Saatgut entwickelten sich nur vereinzelt schwache Pflanzen. Im Frühjahr 2006 kann eingeschätzt werden, dass die Pflanzen den Winter und das Frühjahrshochwasser, das fast alle Pflanzen zeitweilig überschwemmte, gut überstanden haben. Die versuchsweise auch in tiefere Geländesenken wie z. B. Flutrinnen gesetzten Pflanzen wurden durch das Eis zum großen Teil beschädigt, treiben aber wieder kräftig aus. Als Hauptproblem für die künftige Entwicklung der Pflanzen ist die arbeitsintensive Mahd der Pflanzstellen und die Wasserversorgung kleiner Pflanzen in Trockenperioden anzusprechen.
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