- Standardsignatur14039
- TitelAnsprüche und Chancen der Schwarz-Pappel am Beispiel Baden-Württembergs
- Verfasser
- ErscheinungsortEberswalde
- Verlag
- Erscheinungsjahr2006
- SeitenS. 15-20
- Illustrationen5 Abb., 6 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200137374
- Quelle
- AbstractDie Schwarz-Pappel ist nahezu in ganz Europa heimisch. Sie ist eine Wärme liebende Baumart und damit Bewohnerin der planaren und kollinen Höhenstufe mit hohen Ansprüchen an Licht und Wärme, ihre Standorte sollten gut nährstoffversorgt sein. Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg hat Reliktvorkommen kartiert und dabei auf die typischen Merkmale geachtet wie schwärzliche, häufig tiefrissige Rinde und typische Maserknollen, meist mit Wasserreisern. Bisher wurden rd. 1 300 Schwarz-Pappeln kartiert. Da die ehemaligen Auewaldungen durch Altrheinarme, Schluten und dichten Unterwuchs sehr schwer zugänglich sind, können die Schwarz-Pappel-Vorkommen nicht vollständig erfasst werden; es handelt sich also eher um eine Unterschätzung der tatsächlichen Anzahl. Die kartierten Schwarz-Pappeln wachsen meist auf trocken, kiesig-sandigen Böden, sie erreichen dabei rund 30 m Höhe. Der größte Teil der Schwarz-Pappeln war zwischen 40 und 120 cm stark, wobei die stärksten Schwarz-Pappeln einen BHD von 1,80 m hatten. Schwarz-Pappeln im Durchmesserbereich 7-20 cm sind selten. Aus der Durchmesserverteilung kann eine Überalterung des Schwarz-Pappel-Bestandes herausgelesen werden, sie verjüngte sich in den letzten 50 Jahren kaum. Der mäandrierende Rhein mit ausgeprägter Erosion und Sedimentation gehört der Vergangenheit an, damit fehlt die Dynamik, die Kies- und Sandinseln entstehen ließ: Seit mehr als 50 Jahren findet keine großflächige Schwarz-Pappel-Verjüngung mehr statt. Bei den heute gegebenen Standortsbedingungen ist das Überleben der Schwarz-Pappel auf den heute von ihr besiedelten Standorten nur noch eine Frage der Zeit. Soll sie in den Rheinauewäldern überleben, muss sie umgehend künstlich verjüngt werden, um die noch vorhandene genetische Vielfalt zu sichern. In Baden-Württemberg sollen Schwarz-Pappeln unabhängig vom Phänotyp nicht eingeschlagen und Naturverjüngung wo immer möglich geschützt und gepflegt werden. Im Zug der Schwarz-Pappel-Inventur hat die FVA rund 250 Klone in einer Generhaltungs-Klonsammlung zusammengefasst. Über Steckholzmutterquartiere können Steckhölzer gewonnen, in der Pflanzschule abgesteckt und als zwei-jährige Pflanzen an Forstbetriebe bzw. Naturschutz- oder Wasserwirtschaftsverwaltungen abgegeben werden.
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