Standardsignatur
Titel
Kompensationsmaßnahmen und Landwirtschaft : Potenziale für naturschutzorientierte Maßnahmen und Auswirkungen auf Betriebsstrukturen
Verfasser
Erscheinungsort
Stuttgart
Verlag
Erscheinungsjahr
2007
Seiten
S. 57-64
Illustrationen
2 Abb., 7 Tab., 17 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200137189
Quelle
Abstract
Im Gebiet der Mittleren Havel im Westen des Landes Brandenburg werden verschiedene Eingriffsvorhaben einen hohen Bedarf an Kompensationsflächen mit sich bringen. Die vorhandenen örtlichen Landschaftspläne weisen großflächige Bereiche mit Aufwertungspotenzialen aus, die sich zur Umsetzung von Kompensationsmaßnahmen anbieten. Da das Gebiet landwirtschaftlich geprägt ist, betrifft ein Großteil der Aufwertungspotenziale Flächen, die derzeit landwirtschaftlich genutzt werden. Als Entwicklungsziele für diese Flächen werden in den Landschaftsplänen vorrangig "Umnutzung von Ackerland zu extensivem Dauergrünland" und "Extensivierung von Grünland" benannt. Um potenzielle Konflikte mit den Flächennutzern bereits im Vorfeld zu erkennen, galt es zu ergründen, welche Auswirkungen die Umsetzung der naturschutzfachlichen Ziele auf die Strukturen und die Möglichkeiten zur Einkommenserwirtschaftung der jeweils betroffenen landwirtschaftlichen Betriebe haben kann. Die Untersuchung erfolgte flächendeckend in einem Bereich von ca. 7.000 ha Größe. Aus einer Gegenüberstellung der Ziele und Bewirtschaftungsauflagen in Schutzgebieten, der Aussagen der Landschaftspläne und der örtlichen Standortsausprägungen sowie im Abgleich mit den Anforderungen der guten fachlichen Praxis wurden grundstücksgenau diejenigen Bereiche ermittelt, die tatsächlich für eine Aufwertung in Frage kommen. Am Beispiel zweier flächenmäßig stark von Umnutzungsvorschlägen betroffener Betriebe wurden die konkreten betriebswirtschaftlichen Auswirkungen kalkuliert. Zudem wird aufgezeigt, welche überwiegend betriebswirtschaftlichen Überlegungen Landwirte dazu bewegen, die Durchführung von Naturschutz- oder Landschaftspflegemaßnahmen dauerhaft zu übernehmen oder abzulehnen. Im Ergebnis zeigt sich, dass für eine konfliktarmte Umsetzung von Kompensationsmaßnahmen eine frühzeitige Berücksichtigung landwirtschaftlicher Belange unabdingbar ist und dabei auch in ein- und demselben Gebiet differenziert auf unterschiedliche Betriebsstrukturen eingegangen werden muss.