- Standardsignatur8032
- TitelDiet selection by hares (Lepus europaeus) in arable land and its implications for habitat management
- Verfasser
- ErscheinungsortHeidelberg
- Verlag
- Erscheinungsjahr2006
- SeitenS. 109-118
- Illustrationen1 Tab., 50 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200137057
- Quelle
- AbstractFeldhasen (Lepus europaeus) sind in Europa in ihrem Bestand in den letzten Jahrzehnten dramatisch gesunken. Man nimmt an, dass Feldhasen Ackerwildkräuter gegenüber Feldfrüchten als Nahrung bevorzugen. Die Verfügbarkeit von Ackerwildkräutern wurde jedoch durch die Intensivierung der Landwirtschaft verringert. Aus diesem Grund wurde die moderne Landwirtschaft als ein wesentlicher Grund für den Rückgang der Feldhasen in Europa betrachtet. Es ist jedoch in Frage zu stellen, ob Feldhasen überhaupt Ackerwildkräuter bevorzugen, da vorangegangene Studien wesentliche methodische Einschränkungen aufzeigen. Mit einem Vergleich der Verfügbarkeit von Pflanzenarten mit deren Nutzung durch Feldhasen anhand des Selektivitätsindexes nach Chesson haben wir untersucht, ob Feldhasen im Ackerland tatsächlich bestimmte Pflanzenarten bevorzugen. Nährungsverfügbarkeit und -nutzung waren erwartungsgemäß von Feldfrüchten (z.B. Winterweizen, Sommergerste und Zuckerrübe) dominiert. Die Analyse der Nahrungsselektion zeigte jedoch, dass Feldhasen im Herbst und Winter vornehmlich Feldfrüchte (Winterweizen) und vorgelegtes Futter der Jäger (Zuckerrübenkörper und Karotten) bevorzugten. Im Frühling und Sommer wurden mit Ausnahme der Sojabohne nur Ackerwildkräuter (z.B. Klee und Klatschmohn) selektiert, vor allen Dingen nach der Getreideernte. Wir nehmen daher an, dass der Rückgang der Feldhasen in Europa durch den Verlust an Ackerwildkräutern verstärkt worden ist. Wildtierfreundliche Stilllegungsflächen können im Ackerland dazu beitragen, die Ziele der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU mit dem Schutz der Wildtiere zu vereinen.
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