Standardsignatur
Titel
Veränderungen der physikalischen Eigenschaften typischer Waldbodenformen des Sächsischen Tief- bis Berglandes durch Befahrung mit Holzerntemaschinen
Verfasser
Erscheinungsort
Berlin
Verlag
Erscheinungsjahr
2006
Seiten
S. 158-165
Illustrationen
4 Abb., 2 Tab., 27 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200136643
Quelle
Abstract
Wie eine Vielzahl von Untersuchungen belegt, führt die weitere Mechanisierung der Holzernte zu einer zunehmenden Gefährdung der Waldböden durch Verdichtung. Es bestehen jedoch Unsicherheiten bezüglich der konkreten Befahrungssensibilität einzelner Waldbodenformen. In Zusammenhang mit der Erarbeitung einer Richtlinie zum Technikeinsatz wurden nunmehr flächentypische Lokalbodenformen in Sachsen mittels bodenphysikalischer Standardmethoden wie folgt geprüft: Die skelettarmen Mittelsande des Tieflandes sind im ungestörten Zustand durch niedrige Trockenraumgewichte des Oberbodens (rt 1,36 - 1,61 g cm-3) und sehr hohe Luftkapazitäten (>20 Vol.-%) gekennzeichnet. Selbst nach intensiver Befahrung bleibt das Grobporenvolumen hoch. Auch die geringfügige Erhöhung der Lagerungsdichte lässt keine irreversiblen, für das Waldwachstum relevanten Strukturschäden befürchten. Die schluffig-lehmigen Festgesteinsböden des Hügel- und Berglandes weisen eine geringe bis moderate Dichtlagerung auf (rt<1,60 g cm-3), ihre Luftkapazität bleibt mit 9 bis 24 Vol.-% hoch. Nach Befahrung ist jedoch bis in den Bv-Horizont hinein eine signifikante Verringerung der Luftkapazität nachweisbar. Mit steigendem Skelettgehalt (>25 M.-%) nimmt die Strukturstabilität allerdings deutlich zu. Die Befahrungssensibilität dieser Lokalbodenformen lässt sich als mittel einstufen. Skelettarme Lösslehme lagern im natürlichen Zustand sehr niedrig bis mittel (rt 1,00-1,66 g cm-3) und erweisen sich aufgrund ihres sehr hohen Grobporenvolumens als ausgesprochen strukturlabil. Durch Befahrung fällt die Luftkapazität des Ah- und Bv-Horizontes von rund 22 Vol.-% auf unter 5 Vol.-% ab, so dass für die Durchwurzelung und Ökosystemstabilität kritische Werte auftreten.