Standardsignatur
Titel
Geologie und Paläontologie von Bad Vöslau (Niederösterreich)
Verfasser
Erscheinungsort
Wien
Verlag
Erscheinungsjahr
2007
Seiten
S. 419-448
Illustrationen
17 Abb., 6 Taf., 2 Tab., 28 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200136633
Quelle
Abstract
Die Grundlagen dieses Beitrages bilden geologische Ergebnisse aus Kartierung und hydrogeologischer Exploration, paläontologische Untersuchungen von Mikrofauna und Nannoflora sowie Pollen. Dabei konnte auf Bohrergebnisse, auf geophysikalische Messungen und auf ausgedehnte Ober- und Untertagsaufschlüsse zugegriffen werden. Als klassisches hydrologisches Studienobjekt gibt das Thermalwasser Anlass zu aktueller Interpretation. Bad Vöslau liegt am kalkalpinen Westrand des Wiener Beckens, der aus Karbonaten der Göller Decke aufgebaut ist. Über einem tieferen Hauptabschnitt schiebt sich die Harzbergschuppe als höheres Element. Durch die Anlage der Gainfarner Bucht bildet der Rand des Wiener Beckens den Sporn von Bad Vöslau, um den sich das Neogen legt. Dabei spielt das E-W-gerichtete, quer zum Wiener Becken streichende Merkensteiner Störungssystem, dem der Harzbergbruch und der Gainfarner Bruch angehören, eine Rolle. Der östlich von Bad Vöslau durchziehende Badener Bruch entspricht der Richtung des Wiener Beckens. In der neogenen Schichtfolge wurde zutiefst polymikte Brekzie, vermutlich des Karpatium (Unteres Miozän) erbohrt. In der Abfolge des Badenium (Mittleres Miozän) lassen sich eine Fazies des unmittelbaren Randes und eine randfernere Fazies unterscheiden. Die Randfazies besteht aus der Gainfarner Brekzie mit Hauptverbreitung an der Südflanke des Harzberges und aus dem jüngeren Vöslauer Konglomerat mit Hauptverbreitung an seiner Ostflanke. Beide gehören der Lagenidenzone an und laufen beckenwärts in Form von Fächern im Mergel aus. In der Beckenfazies lässt sich in Bohrungen eine tiefere „Mergelfolge" (Untere und Obere Lagenidenzone) von einer höheren „Sand-Schotter-Folge" (Obere Lagenidenzone und Sandschalerzone) abgrenzen. Sarmatmergel setzen östlich des Badener Bruches ein. Mit Beginn der Ebene liegt diskordant über dem Miozän bis zu mehrere Meter mächtiges eiszeitliches Quartär mit etwa 35.000 Jahre alten Pollenfloren einer Abkühlungsphase des Mittelwürm.