- Standardsignatur15369
- TitelDie Waldflächenentwicklung zwischen 1800 und 2000 im Oberbayerischen Fünfseenland und ihre Abhängigkeit von den Standortseigenschaften
- Verfasser
- ErscheinungsortWeihenstephan
- Verlag
- Erscheinungsjahr2005
- SeitenS. 5-30
- Illustrationen8 Abb., 12 Tab., 28 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200136613
- Quelle
- AbstractZiel der vorliegenden Arbeit ist es darzulegen, welche Rolle die Standortseigenschaften in dem komplexen Gefüge sozialer, ökonomischer und ökologischer Faktoren einnehmen, durch die die Waldflächenentwicklung im 19. und 20. Jahrhundert beeinflusst wurde. Durch Literaturrecherche konnte für Bayern keine Arbeit ermittelt werden, die sich explizit mit diesem Thema auseinandersetzt. Als Untersuchungsgebiet wurde bewusst ein Teil des oberbayerischen Fünfseenlandes gewählt, einer Erholungslandschaft mit ökologisch wertvollen Landschaftsstrukturen direkt vor den Toren der Großstadt München. Durch den Versuch, diese wertvollen Strukturen zu erhalten einerseits und die Nähe zu München andererseits, prallen im Untersuchungsgebiet gegensätzliche ökonomische und ökologische Interessen aufeinander. Dadurch kommen die verschiedenen Faktoren, die die Waldflächenentwicklung seit 1800 beeinflussten, besonders zur Geltung. Die Analysen stützen sich auf ein speziell zu diesem Zweck aufgebautes geographisches Informationssystem. Bei der Auswahl der Datengrundlagen wurde besonderes Augenmerk auf die Genauigkeit der verwendeten Daten gelegt. Zur Rekonstruktion der Waldflächen von 1800 wurden Flurkarten im Maßstab 1:5.000 verwendet, die mit maximalen Lageabweichungen von 2,50 m sogar die Lagegenauigkeit der Daten für die aktuellen Waldflächen übertreffen, die aus dem Basis-DLM stammen und einen RMS von 10,00 m aufweisen. Zur Implementierung der Standortseigenschaften wurde die Konzeptbodenkarte 1:25.000 verwendet, die vom Bayerischen Geologischen Landesamt erstellt wird. Die Waldfläche im Untersuchungsgebiet blieb von 1800 bis heute per saldo weitgehend konstant. Es ist lediglich eine kaum merkliche Zunahme des Waldanteils von 38,1 % auf 38,3 % zu verzeichnen. Es fand jedoch eine umfangreiche Verlagerung von Waldflächen statt, die durch großflächige Rodungen im stadtnahen Bereich und großflächige, zum Teil komplexe Zusammenführungen und Arrondierungen vorhandener Waldflächen sowie mittelgroße Rodungen an der Peripherie vorhandener Wälder in stadtfernen Bereichen gekennzeichnet ist. Der Waldflächenabgang beträgt insgesamt 7,9 %, neue Waldflächen entstanden auf 8,2 % der Gebietsfläche. Die Analyse der Waldflächenentwicklung in Abhängigkeit vom Standort ergab, dass die Waldflächenmehrungen nur zu 5,4 % durch den Faktor Standort erklärt werden können. Diese Tatsache konnte darauf zurückgeführt werden, dass durch Allmendenaufforstung und durch die Aufgabe von Klein(st)betrieben häufig sowohl schlecht wie auch gut landwirtschaftlich nutzbare Flächen aufgeforstet wurden. Rodungen zeigen eine größere Abhängigkeit vom Standort. 43,0 % der Gesamtrodungsfläche entfallen auf solche Standorte, die ohnehin in den letzten 200 Jahren bevorzugt gerodet wurden. Sie sind durchweg gut landwirtschaftlich nutzbar und befinden sich in weitgehend ebener Lage. Allerdings liegen viele dieser Flächen auch zugleich in stadtnahen Bereichen, so dass eine Überschneidung von Stadteinfluss und Standortseinfluss hier nicht von der Hand zu weisen ist. 43,5 % aller Flächen, die seit 1800 Offenland sind, entfallen auf Standorte, die wegen guter landwirtschaftliche Nutzungseignung, günstiger Geländelage oder günstigem Wasserhaushalt überdurchschnittlich häufig waldfrei blieben.
- Schlagwörter
- Klassifikation905.1 (Allgemeine Forststatistiken)
913 (Beziehungen zwischen Wald und landwirtschaftlich genutzten Flächen (Acker, Wiese, Weide usw.). Waldrodungen; Aufforstungen von landwirtschaftlichen Flächen; Wechselwirtschaft, wandernde Waldfeldwirtschaft. (Politik); Landnutzung [Siehe auch UDC 332.3 Landnutzung und Unterteilung für Querverweise und auch UDC 711.4 Landnutzung; UDC 712.2 Landschaftsplanung im allgemeinen])
902 (Geschichte der Wälder und des Forstwesens [Unterteilung durch Querverweise zu den geographischen und sachlichen verwende 902:972 oder 972.1/.9 für bestimmte Organisationen])
[430] (Deutschland, 1990-)
Hierarchie-Browser