Standardsignatur
Titel
Hochspannungsfreileitungen und Vogelschutz: Minimierung des Kollisionsrisikos : Bewertung und Maßnahmen zur Markierung kollisionsgefährlicher Leitungsbereiche
Verfasser
Erscheinungsort
Stuttgart
Verlag
Erscheinungsjahr
2007
Seiten
S. 5-12
Illustrationen
9 Abb., 25 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200136106
Quelle
Abstract
Drei Staatliche Vogelschutzwarten (Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg) untersuchten in Zusammenarbeit mit Universitäten und ornithologischen Verbänden im Auftrag der RWE in einem Forschungsprojekt 1994 bis 1997 das Vogelverhalten an Hochspannungsfreileitungen. Die Ergebnisse dieser Studie haben RWE veranlasst, freiwillige Maßnahmen zur Verminderung des Kollisionsrisikos von Vögeln mit Hochspannungsfreileitungen umzusetzen. Im ersten Schritt wurde ein Bewertungsverfahren entwickelt, das in der Lage ist, Leitungsbereiche mit Kollisionsrisiko zu identifizieren und zu bewerten. Dieses Verfahren war die Grundlage zur Analyse des Hochspannungsnetzes der RWE Transportnetz Strom GmbH, der RWE Rhein-Ruhr AG und der RWE Westfalen-Weser-Ems AG. Betrachtet wurden die Spannungsebenen 110-, 220- und 380-kV mit einer Trassenlänge von ca. 12 200 km in einem Untersuchungsgebiet von ca. 79 000 km. Insgesamt wurden 1 428 Spannfelder (Bereiche zwischen zwei Masten) mit erhöhter Kollisionsgefährdung identifiziert. Für diese Spannfelder wird eine geeignete Kenntlichmachung des Blitzschutzseiles zur Verminderung des Kollisionsrisikos empfohlen. Von 2002 bis 2005 wurden ornithologisch effiziente und technisch handhabbare Markierungen konstruiert und in Langzeitversuchen getestet. Die Montage erfolgt – europaweit einmalig – mit einem speziell umgerüsteten Hubschrauber, um einen möglichst zügigen Montagefortschritt ohne Beeinträchtigungen der Versorgungsaufgaben zu gewährleisten. Der Einbau der neuen Markierungen hat im Sommer 2005 begonnen und wird voraussichtlich 2008 abgeschlossen sein. Damit wird RWE das Kollisionsrisiko für Vögel in ihrem Hochspannungsnetz voraussichtlich um über 90 % reduziert haben.