Entwicklung und Anwendung eines Entscheidungsunterstützungsmodells zur nachhaltigen Bewirtschaftung landwirtschaftlich genutzter Einzugsgebieten unter besonderer Berücksichtigung des Stoffhaushaltes

Wien

2006

S. 55-68

6 Abb., 43 Lit. Ang.

Artikel aus einem BuchUnselbständiges Werk

200135980

Bodenerosion und dadurch bedingter Nährstofftransport rufen große Schäden sowohl auf den Feldern als auch abseits der landwirtschaftlichen Flächen hervor. Zur Abschätzung des Bodenab- und -austrags aus landwirtschaftlich genutzten Gebieten stehen zahlreiche Simulationsmodelle zur Verfügung, die aber nur eine Beurteilung der ökologischen und umweltrelevanten Auswirkungen von Erosionsprozessen erlauben. Sozioökonomische Effekte sowie monetäre Kosten durch Bodenerosion können damit nicht wiedergegeben werden. Zur umfassenden Bewertung einer nachhaltigen Nutzung landwirtschaftlicher Einzugsgebiete ist aber die Berücksichtigung sowohl ökologischer als auch ökonomischer Faktoren unbedingt notwendig. Im Rahmen dieses Projekts wurde ein Entscheidungsunterstützungsmodell entwickelt, das ein Bodenerosions- und ein Phosphortransportmodell mit einem Detriebsökonomischen Modell und einer Nutzwertanalyse zur Evaluierung unterschiedlicher Szenarien kombiniert. Die Anwendung dieses Modells auf ein landwirtschaftlich genutztes Einzugsgebiet in Niederösterreich zeigte, dass unter den gegebenen ökonomischen Rahmenbedingungen konservierende Bodenbearbeitung eine effiziente Bodenschutzmaßnahme darstellt. Alle anderen Varianten erreichten nicht die geforderten ökologischen und/oder ökonomischen Kriterien. Das entwickelte Modell liefert somit sowohl für Entscheidungsträger als auch für Landwirte Grundlagen, um fundierte Entscheidungen über lenkende Maßnahmen hinsichtlich einer nachhaltigen Landnutzung zu treffen.