Standardsignatur
Titel
Förderung der Parasitoide von C. ohridella durch Bereitstellung von Alternativwirten im Frühjahr
Verfasser
Erscheinungsort
Stuttgart
Verlag
Erscheinungsjahr
2006
Seiten
S. 267
Illustrationen
1 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200135731
Quelle
Abstract
Die erste Generation von C. ohridella im Frühjahr wird kaum parasitiert. Die Parasitierungsraten sind meistens deutlich niedriger als die der vorangegangenen Herbstgeneration. Ein Grund dafür könnte die mangelnde Synchronisation zwischen den Parasitoiden und dem Wirt sein (Grabenweger, 2004). Zu dem Zeitpunkt, an dem die häufigsten Parasitoiden ihre Diapause beenden, gibt es noch keine für die Parasitierung geeigneten Stadien von C. ohridella. Die Vermutung liegt daher nahe, dass die polyphagen Parasitoiden abwandern und auf andere Wirte übergehen. In der präsentierten Untersuchung wurde überprüft, ob die Parasitoide in dem Zeitraum von ca. 6 Wochen zwischen dem Ende der Diapause und dem Erscheinen der ersten parasitierbaren Kastanienminiermottenlarven in den Blättern mit der Wirtssuche und der Eiablage beginnen. Künstlich mit C. ohridella infizierte Sämlinge wurden zum Zeitpunkt des Parasitoidenschlupfes an einem Rosskastanienstandort und an einem Standort ohne Rosskastanien exponiert. Die Parasitierungsrate von C. ohridella auf diesen "Fangpflanzen" am Rosskastanienstandort war deutlich höher als die am Kontrollstandort. Auch die Parasitierungsrate der natürlichen ersten Miniermottengeneration an den ausgewachsenen Rosskastanien war deutlich niedriger. Zumindest ein Teil der überwinterten Parasitoide dürfte daher tatsächlich bereits kurz nach dem Ende der Diapause aktiv sein und hat das künstlich bereitgestellte Wirtsangebot angenommen. Zusätzlich wurde nach frühzeitig auftretenden Minierern auf anderen Wirtspflanzen gesucht, die den Parasitoiden im zeitigen Frühjahr als Ersatzwirte dienen könnten. Es wurden mehrere Minierfliegenarten gefunden, von denen zumindest eine Art einen der Rosskastanien-Miniermotte ähnlichen Parasitoidenkomplex aufwies. Diese Minierfliegen könnten als Ersatzwirte in Betracht gezogen werden, um die kritische "Synchronisationslücke" zwischen dem Ende der Diapause der Parasitoide und dem Auftreten der ersten Generation von C. ohridella zu überbrücken. Die Untersuchungen wurden im Rahmen des Projekts „BerlinCam", gefördert von der Europäischen Union (EFRE-Programm) und von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin Umweltentlastungsprogramm), durchgeführt. (http://www2.senstadt.verwalt-berlin.de/pflanzenschutz/berlin_cam)