Standardsignatur
Titel
Einfluss verschiedener Falllaub-Lagerungstechniken auf die Synchronisation zwischen Parasitoiden und Rosskastanien-Miniermotten
Verfasser
Erscheinungsort
Stuttgart
Verlag
Erscheinungsjahr
2006
Seiten
S. 266
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200135730
Quelle
Abstract
Im Freiland findet man auch 14 Jahre nach dem ersten Auftreten der Rosskastanien-Miniermotte (Cameraria ohridella Deschka & Dimic 1986) in Deutschland nur geringe Parasitierungsraten von 5 bis 10%. Eine Ursache ist die fehlende Synchronisierung der Parasitoide mit den Larven der Rosskastanien-Miniermotte im Frühjahr, da diese bereits ca. 4 Wochen vor dem Auftreten der ersten Wirtslarven mit dem Schlupf beginnen. Dies hat zur Folge, dass sich die Parasitoidenpopulation jedes Jahr wieder neu aufbauen muss. Im Rahmen eines Forschungsprojektes wurde unter Freilandbedingungen der Einfluss von abiotischen Faktoren auf den Schlupfverlauf untersucht. Dazu wurde Falllaub über Winter an einem sonnen-exponierten und an einem schattigen Standort der Witterung ausgesetzt oder geschützt, d. h. in Regentonnen, gelagert. Die Überwachung des Schlupfverlaufes von Parasitoiden und Rosskastanien-Miniermotten erfolgte mit Hilfe von Foto-Eklektoren (Lichtfallen) ab Anfang April. Die Ergebnisse zeigen, dass sich der Schlupf der Parasitoide durch Lagerung im Schatten, im Vergleich zur sonnen-exponierten Lagerung um bis zu 5 Tage verzögern ließ, und die geschützte Lagerung den Schlupf, im Vergleich zur offenen Lagerung um bis zu 9 Tage beschleunigte. Die einzelnen Parasitoidenarten reagierten in ähnlicher Weise. Im besten Fall konnte erreicht werden, dass 16% der Parasitoide zu einem Zeitpunkt schlüpften, an dem bereits Larven der Rosskastanien-Miniermotte auf den Kastanienblättem zu finden waren. Die Manipulation der abiotischen Bedingungen durch gezielte Lagerung des Kastanienlaubes kann demnach genutzt werden, um die Parasitierungsrate der Rosskastanien-Miniermotte im Frühjahr zu erhöhen. Für den Einsatz in der Praxis muss das Verfahren noch optimiert werden.