Standardsignatur
Titel
Reduzierung der Eiablage von C. ohridella (Deschka & Dimic) durch Repellents
Verfasser
Erscheinungsort
Stuttgart
Verlag
Erscheinungsjahr
2006
Seiten
S. 260-261
Illustrationen
10 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200135727
Quelle
Abstract
In Labor-Verhaltenstests konnte festgestellt werden, dass durch C. ohridella minierte Blätter von C. hippocastanum weniger angeflogen werden als unverbräunte. Weiterhin zeigten Freilanduntersuchungen eine zunehmende Reduktion der Eiablage auf Blättern der Rosskastanie, je größer die Blattverbräunung durch die Miniertätigkeit der Larven war. Durch den Minierfraß verbräunte Blätter sind offensichtlich für C. ohridella Imagines weniger attraktiv als gesunde. Um diesen Mechanismus für eine Bekämpfungsstrategie nutzen zu können, wurden Duftproben von gesunden und durch Larvenfraß unterschiedlich stark verbräunten Blättern von A. hippocastanum entnommen. Für die Sammlung der Duftproben wurde die CLSA Methode (Boland et al., 1984) verwendet. Die Proben wurden mit Hilfe der GCMS/EAD Methodik (Weissbecker et al. 2004) analysiert und einzelne Duttstoffkomponenten in Form von Verdünnungsreihen (1*10-7 bis 1*10-2) an der Insektenantenne gemessen (Schütz et al., 1999). Dabei konnte festgestellt werden, dass mehr als 30 Substanzen durch den Geruchssinn des Insekts wahrgenommen werden können und die Miniertätigkeit der Larven eine starke Veränderung des Blattduftmusters von A. hippocastanium hervorruft. Der Einfluss der einzelnen identifizierten Duftstoffe auf die Oviposition der C.-ohridella-Weibchen wurde anschließend in Labor-Verhaltenstests untersucht. Dazu wurden den Motten zwei gesunde Zweige der Rosskastanie angeboten, die zum einen als Kontrolle dienten und zum anderen mit der zu testenden Substanz behandelt waren. Mit Hilfe der Verhaltenstests konnten repellent wirkende Substanzen identitiziert werden, die eine Reduktion der Eiablage bis zu 50% ermöglichten. Es werden Kooperationspartner gesucht, welche diese Substanzen im Freiland testen. Die einzelnen Substanzen können auch als Gemische an den Bäumen auf geeigneter Unterlage getestet werden. Außerdem sollten die Repellents mit anderen alternativen Verfahren, wie Attraktanzien (Pheromone Svatos et al., 1999 und Kairomone Amcher-Schoon et al., 2002: Kalinova et al., 2002; Schwab 2003), Falllaubentfernung (Marx, 1997); Gilbert et al. 2003; Pavan et al., 2003; Baraniak et al., 2004) und/oder Förderung natürlicher Feinde (Grabenweger et al., 2005; Kehrli et al., 2005) kombiniert werden. Durch die Identifikation der repellent wirkenden Stoffe kann eine alternative Bekämpfungsstrategie in Zukunft erweitert werden. In Freilandversuchen muss die Wirksamkeit der Reduzierung der Eiablage durch kombinierte alternative Verfahren auf eine Reduzierung der Blattverbräunung bei abgeschlossener Larvenentwicklung überprüft werden. Die vollständige Verbräunung der Bäume soll bis zur natürlichen Herbstfärbung ohne Insektizideinsatz verzögert werden, so dass kein ästhetischer Schaden in den Städten entsteht (Balder, 2003).