Standardsignatur
Titel
Untersuchungen zum kontrollierten Einsatz heimischer Parasitoidenarten zur Bekämpfung der Rosskastanien-Miniermotte
Verfasser
Erscheinungsort
Stuttgart
Verlag
Erscheinungsjahr
2006
Seiten
S. 255
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200135702
Quelle
Abstract
Trotz der Tatsache, dass die Rosskastanien-Miniermotte bereits seit Ende der achtziger Jahre in weiten Teilen Europas verbreitet ist, haben sich die heimischen Nützlinge noch nicht auf diesen ist, haben sich die heimischen Nützlinge noch nicht auf diesen faunenfremden Organismus eingestellt. Eine ausreichende Kontrolle der Miniermotte durch Prädatoren, wie z.B. Ameisen oder Vögel findet nicht statt. Ein gutes Bekämpfungspotential wird jedoch den parasitären Schlupfwespen zugerechnet. Eine Steigerung der natürlichen Parasitierung könnte durch den gezielten Einsatz von heimischen Schlupfwespen erreicht werden. In der vorliegenden Arbeit wurde die Effizienz von aus Vorjahreslaub gewonnenen Schlupfwespenarten, bei einer definierten Befallsdichte der Rosskastanienblätter mit Miniermottenlarven unter kontrollierten Versuchsbedingungen in Freilandzelten mit fünf Kastanienbäumen getestet. Mit einer Freilassung von 10 Schlupfwespen pro Versuchszeit (70 Minen : 1 Schlupfwespe), wurde eine mittlere Parasitierungsrate von etwa 1% erreicht. Wurde eine höhere Anzahl an Schlupfwespen (97 Tiere) freigelassen (70 Minen : 10 Schlupfwespen), stieg die mittlere Parasitierungsrate um den Faktor 10 auf 11% an. Die Schlupfwespenart Pnigalio agraules besaß den größten Parasitierungserfolg. Weiterhin zeigte sich, dass die hohe ausgebrachte Menge an Schlupfwespen (97 Schlupfwespen pro Versuchseinheit) durch die hohen Parasitierungsraten zu einer Dezimierung der Larven der ersten Miniermottengeneration geführt hat. Als Folge wurden während der zweiten Mottengeneration weniger Minen auf den Blättern gebildet. Trotz der hohen Parasitierungsraten, die mit den ausgebrachten Schlupfwespen während der ersten Miniermottengeneration erzielt wurden, konnten während der zweiten Miniermottengeneration aber kaum Parasitierungen nachgewiesen werden. Dies scheint auf eine mangelnde zeitliche Synchronisation zwischen den aus der ersten Generation schlüpfenden Schlupfwespen und dem Auftreten der 2. Miniermotten-Larven Generation begründet zu sein. Als Fazit ist festzuhalten, dass die Parasitierungsrate proportional mit der ausgebrachten Dichte an Schlupfwespen anstieg. Somit könnte durch eine Erhöhung der Anzahl an freigesetzten Schlupfwespen die Parasitierungsraten gesteigert und damit die Minenanzahl der zweiten Miniermottengeneration weiter verringert werden. Ein nachhaltiger Effekt konnte nachgewiesen werden, jedoch waren die Schlupfwespen nicht in der Lage sich zu etablieren und in Massen zu vermehren. Als Leistungsträger unter den freigesetzten Schlupfwespenarten wurde die Eulophidenart Pnigalio agraules ermittelt.