Standardsignatur
Titel
Untersuchungen zur Wirksamkeit des Produkts „Last Call HCLM“ für eine Attract & Kill Bekämpfungsstrategie
Verfasser
Erscheinungsort
Stuttgart
Verlag
Erscheinungsjahr
2006
Seiten
S. 253
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200135700
Quelle
Abstract
In dieser Untersuchung wurde das "Attract & Kill"-Verfahren an der Rosskasianien-Miniermotte (Cameraria ohridella) getestet. Mit einer Mischung von dem Pheromon der Rosskastanien-Miniermotte und einem Kontakt-Insektizid (Pyrethroid) sollen männliche Falter angelockt und bei Kontakt getötet werden. Diese Methode könnte die Blattschadigung an der Rosskastanie durch die Mottenlarven reduzieren, wenn eine große Anzahl Männchen vor ihrer Verpaarung abgetötet wird. Zurzeit ist nur das Produkt "Last Call HClLM" zur praktischen Anwendung kommerziell erhältlich. Aufgrund von ersten Testuntersuchungen mit männlichen Rosskastanien-Miniermotten deutet sich leider an, dass dieses Produkt in der aktuellen Formulierung nicht ausreichend wirksam ist. In Flugbeobachtungen im Windkanal berührten nur 33% aller beobachteten Männchen einen Tropfen des Mittels "Last Call" und wurden dadurch abgetötet. Dies konnte durch Langzeit-Videoaufzeichnungen in großen Gewächshaus-Zelten verifiziert werden, in denen zwar eine erhöhte Aktivität der Miniermotten am Tropfen aufgezeichnet wurde, wobei es jedoch nur bei einem Bruchteil der beobachteten Tiere zum Kontakt kam. Der Wirkungsgrad hinsichtlich der Mortalität betrug nur 12%. Die Hauptkomponente dieser Untersuchung war eine Freilandstudie, in der fünf ca. 2 m große Kastanienbäume in einem Gazezelt eingeschlossen wurden, um dort unter kontrollierten Bedingungen "Last Call" Tropfen anzubringen, Rosskastanien-Miniermotten freizulassen und den Blattbefall zu ermitteln. Neben der Tropfenmenge (1 Tropfen vs. 5 Tropfen) wurde auch die Mottendichte (20 Individuen vs. 100 Individuen) variiert. Die Freilandstudie startete Mitte Juni, und im August wurde auch die Mottendichte (20 Individuen vs. 100 Individuen) variiert. Die Freilandstudie startete Mitte Juni, und im August wurde die Blattschädigung der ersten larvalen Generation ermittelt. Dabei wurde die Anzahl Minen pro Baum mit einer unbehandelten Kontrolle verglichen. Die Ergebnisse der Freilandstudie bestätigten die Erkenntnisse aus den Laborversuchen: In keiner Behandlungsvariante wurde eine Reduzierung des Blattbefalls ermittelt. Im Mittel wurden unabhängig von der Anzahl insektizider Tropfen in der niedrigen Mottendichte ca. 150 Minen pro Baum festgestellt und in der hohen Mottendichte ca. 350 Minen pro Baum. Um die Attract & Kill Strategie im Freiland fortzusetzen, müsste zuerst eine Optimierung der Formulierung des Attract & Kill-Produkts erfolgen, um eine Lockwirkung ähnlich der von rufenden Weibchen zu erzielen.