Standardsignatur
Titel
The Energy-Concept and Disaster Mitigation
Verfasser
Erscheinungsort
Wien
Verlag
Erscheinungsjahr
2006
Seiten
S. 141-163
Illustrationen
13 Abb., 28 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200135661
Quelle
Abstract
Neuere Entwicklungen in verschiedenen Wissenschaftsgebieten bieten Möglichkeiten, Modellvorstellungen von gefährlichen Prozessen zu verbessern. Der Gesichtspunkt, dass schwerkraftinduzierte gefährliche Prozesse durch die Energiedissipation gesteuert werden und das ökologische Modell, dass viele Prozesse in der Landschaft durch Energieflüsse gelenkt werden, werden zum Energiekonzept der von der Schwerkraft beeinflussten gefährlichen Prozesse zusammengeführt. Das Energie-Konzept benützt die Energiedissipation, ausgelöst von der Rauigkeit, und die Beeinflussung der Größe der bewegten Masse für die Schätzung der Auslauflänge, der Geschwindigkeit und der auftretenden Kräfte. Dabei wird der ganze Prozess von der äußeren und inneren Rauigkeit am Beginn und während des Ablaufes und der Masse des bewegten Körpers determiniert. Wenn die verschiedenen Teile, die zur äußeren und inneren Rauigkeit beitragen, unterschieden werden, ist eine Verfeinerung des Modells möglich. Das Energielinienmodell ist ein einfaches Modell, geeignet für den topografischen Maßstab. Es liefert gute Argumente für die Schutzfunktion der Vegetation, besonders der des Waldes und von Buschland. In dieser Arbeit werden die Grundlagen dieser Hypothese beschrieben, erklärt und verfeinert. Die Klarheit und Einfachheit des Modells erlaubt eine universale AnWendung auf alle Bewegungsprozesse an Hängen und Bachbetten. Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine Anwendung für Erdbeben nicht verfügbar. Ein Vorteil der Methode liegt im Einsatz für die Entwicklung verschiedenster Schutzmaßnahmen und in der Auslauflängenbestimmung der gefährlichen Prozesse. Die Vegetation kann einiges dazu beitragen, um die Auswirkung von gefährlichen Prozessen auf das Gefährdungsgebiet zu reduzieren. Dies kann durch die Verkleinerung der bewegten Masse geschehen (z. B. durch Fixierung derselben oder eines Teiles) oder durch Erhöhung der äußeren Rauigkeit der Bewegungsbahn. Der Vegetation kommt daher eine Schlüsselstelle bei der Auslösung und Steuerung der gefährlichen Prozesse zu. Dieses Modell kann für die Schätzung von Hochwässern mit Sedimenttransport in Wildbächen, für Murgänge, Rutschungen, Steinschlag, Bergsturz und Lawinen verwendet werden.