- Standardsignatur12142
- TitelEmpfehlungen zur Sicherung der Buchenwälder unter dem Aspekt der aktuellen Buchenerkrankung
- Verfasser
- ErscheinungsortTrippstadt
- Verlag
- Erscheinungsjahr2006
- SeitenS. 203-213
- Illustrationen37 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200135488
- Quelle
- AbstractDas INTERREG III A DeLux-Projekt „Entwicklung von Strategien zur Sicherung der Buchenwälder" diente zur Klärung der Ursachen und Folgen der Buchenerkrankung und zur Ableitung von Konsequenzen für die Bewirtschaftung der Buchenwälder in der Region. Aus den Projektbefunden werden Vorschläge zur Reduzierung der Folgeschäden der Erkrankung und die Behandlung der Buchenwälder unter dem Aspekt der aktuellen Buchenerkrankung abgeleitet. Nach dem vorliegenden Wissensstand lässt sich ein Ausbruch der durch Massenvermehrungen der Buchenwollschildlaus Cryptococcus fagisuga ausgelösten Buchenrindennekrose nicht gezielt vermeiden. Allerdings kann durch den Anbau und die Förderung standortsangepasster Mischbaumarten und Maßnahmen zur Steigerung der horizontalen und vertikalen Bestandesstruktur das Schadausmaß reduziert werden. Der Stehendbefall der Buchen durch Trypodendron domesticum wurde offenbar durch eine zeitlich begrenzte besondere Disposition der Buchen ausgelöst, deren Ursache allerdings nicht widerspruchsfrei aufgeklärt werden konnte. Die empfohlenen Maßnahmen sind daher nicht auf eine Vermeidung der Erkrankung, sondern auf die Eindämmung ihrer Folgeschäden ausgerichtet. Empfohlen wird eine Überwachung der Buchenbestände auf das Auftreten von Erkrankungssymptomen. Bei einem frühzeitigen Erkennen der Anfangssymptome der Buchenrindennekrose können Wertverluste durch rechtzeitige Nutzung der betroffenen Bäume vermieden werden. In Gefährdungsbereichen ist eine regelmäßige Kontrolle auch aus Verkehrssicherungsgründen erforderlich. Die Regeln des naturnahen Waldbaus gelten auch für von der Erkrankung betroffene Buchenbestände. Gesonderte Waldschutzmaßnahmen sind nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand nicht erforderlich. Sowohl für die Buchenrindennekrose als auch für den Stehendbefall durch Trypodendron domesticum ist offenbar die physiologische Disposition des einzelnen Wirtsbaumes entscheidend. Aufwendige Maßnahmen zur Reduzierung der Populationsdichte der beteiligten Insekten sind daher weder sinnvoll noch wirksam möglich. Bei der Holzverwertung muss zur Erhaltung des Käufervertrauens Holz mit erkrankungsbedingten Mängeln sorgfältig eingewertet, offen deklariert und gesondert angeboten werden. Auch vor dem Hintergrund der aktuellen Erkrankung ist die Buche ein unverzichtbares Element eines zeitgemäßen naturnahen Waldbaus und des Waldnaturschutzes. Trotz der Erkrankung ist der Schadholzanfall bei Buche überregional deutlich geringer als bei anderen Baumarten, wie Fichte, Kiefer oder Eiche. Mit buchenreichen Mischbeständen lassen sich auch zukünftige Risiken für den Wald und die Forstwirtschaft reduzieren. Die im Projekt aufgezeigten Kenntnislücken insbesondere im Hinblick auf die Entstehung der Bastnekrosen, der Holzanomalien und zur Populationsdynamik und Wirtsfindung von T. domesticum sollten durch weiterführende Untersuchungen geschlossen werden.
- Schlagwörter
- Klassifikation412 (Ökologische Vorbeugungsmaßnahmen waldbaulicher Art)
416.4 (An Rinde und Kambium)
453 (Insekten [Für die weitere Unterteilung siehe Familien unter 14 oder alternativ (beschrieben nach Regelfall 1d in der Einleitung) können die Nummern alphabethisch nach Familien und Arten unterteilt werden (Appendix C)])
145.7x19.92 (Scolytidae)
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
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