- Standardsignatur12142
- TitelDie Buchenwollschildlaus (Cryptococcus fagisuga Lind.) als Auslöser der Buchenrindennekrose
- Verfasser
- ErscheinungsortTrippstadt
- Verlag
- Erscheinungsjahr2006
- SeitenS. 53-62
- Illustrationen5 Abb., 30 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200135465
- Quelle
- AbstractDie Buchenrindennekrose ist eine altbekannte Erkrankung, die für die Rotbuche Fagus sylvatica L. bereits vor 130 Jahren von Robert Hartig beschrieben wurde. Eine entsprechende Erkrankung der Amerikanisehen Buche Fagus grandifolia Ehrh. wurde von JOHN EHRLICH 1934 unter der Bezeichnung Beech Bark Disease auf einen Pilzbefall nach vorangegangenem Buchenwollschildlausbefall zurückgeführt. Die Symptome und der Krankheitsverlauf sind bei beiden Baumarten ähnlich und von zahlreichen Autoren ausführlich bearbeitet worden. Trotz der Untersuchungsergebnisse von Ehrlich ist die Krankheitsursache der Buchenrindennekrose in Europa weiterhin umstritten. Die in Rheinland-Pfalz und Luxemburg im Frühjahr 2001 beobachteten Krankheitssymptome sind charakteristisch für das Endstadium der Erkrankung. Jahrringanalysen geschädigter Buchen und eine Analyse der Witterungsdaten über das Schadgebiet hinaus, machen eine zunächst vermutete Schädigung der Rinde durch ein Frühfrostereignis im November 1998 unwahrscheinlich. Vielmehr wird als Auslöser der Erkrankung ein Buchenwollschildlausbefall angesehen, der vermutlich zu Beginn der 90er Jahre auftrat und in seiner Bedeutung unterschätzt wurde. Die Saugaktivität der Buchenwollschildlaus führt in der Rinde zu kleinflächigen Nekrosen, die bei Massenbefall von der Buche nicht vollständig ausgeheilt und so zu Eintrittspforten holzzerstörender Pilze werden können. Der Zeitraum zwischen dem Befall durch die Buchenwollschildlaus und dem letztendlichen Absterben des Baumes erstreckt sich über mehrere Jahre und ist abhängig von der individuellen Vitalität, dem Auftreten von Sekundärschädlingen und der Witterung. Der wirtschaftliche Schaden kann durch frühzeitigen Einschlag erkrankter Bäume vermindert werden, allerdings nicht mehr im Endstadium der Erkrankung. Im Frühstadium kann die Buche die Erkrankung ausheilen, daher sollten Buchen nicht allein aufgrund des Buchenwollschildlausbefalls eingeschlagen werden. Buchen mit massivem Buchenwollschildlausbefall sollten markiert, in den nachfolgenden Jahren auf Krankheitssymptome (Schleimfluss, Rindenrisse) hin beobachtet werden und gegebenenfalls im Rahmen der regelmäßigen Durchforstungen entnommen werden.
- Schlagwörter
- Klassifikation443.3 (Krankheiten in späteren Wachstumsstadien)
416.4 (An Rinde und Kambium)
145.7x14.39 (Acanthococcidae)
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
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