Zwischen 1997 und 2003 wurden erstmalig in Forsten der Bergbaufolgelandschaft Süd-Brandenburgs und Ost-Sachsens xylobionte Käferarten erfasst, wobei in den Birken- als auch in den Kiefernbeständen die Artenvielfalt mit 57 bzw. 52 Arten ähnlich war. Der Artenbestand beider Bestandestypen wurde nach ökologischen Gilden analysiert. Erwartungsgemäß fehlten den Kippenforstbeständen die Gruppe der Mulmhöhlen bewohnenden Arten. Starkholzsiedler waren deutlich unterrepräsentiert, Mulmbewohner des minderdimensionierten Totholzes hingegen verhältnismäßig zahlreich vorhanden. Allein 8 der 9 Starkholz besiedelnden Arten waren in den Birkenumbaubeständen vertreten. Der Anteil gefährdeter Arten war mit 29,8% relativ hoch, wobei auch hier die Birkenbestände die höhere Anzahl gefährdeter Totholzkäferarten beherbergten. Die Vielfalt an Totholzkäfern in den Birkenbeständen auf Kippen wird von der geringeren Lebenserwartung der Birke und der bisherigen forstlichen Bewirtschaftungsstrategie verursacht. Vorrangigstes Ziel der gepflanzten Birkenwälder war nicht wie bei Kiefernbeständen die Produktion bestimmter Holzsortimente, sondern die Erstbewaldung der schwer in Bestockung zu bringenden Kippenstandorte, weshalb Durchforstungseingriffe in den Birkenbeständen kaum durchgeführt wurden. Durch den Umbau wird ein Baumartenwechsel hin zu Baumarten mit höherer Lebenserwartung und später beginnender Optimalphase für die Holzkäferbesiedlung eingeleitet, wodurch eine zeitliche Lücke im Angebot geeigneter Holzqualitäten forciert wird. In dieser Zeit sind die xylobionten Käferarten gezwungen, sich auf die verbleibenden Birken-Restbestände und Einzelbäume in umgebauten Beständen bzw. an die Waldränder zurückzuziehen. Verkürzt wird diese Phase durch das Einbringen von Laubmischbaumarten mit geringerer Lebenserwartung wie z.B. Winterlinde und Hainbuche. Die Vorkommen von Synchita separanda (Colydidae) und Cryptolestes corticinus (Laemophloeidae) sind Neufunde für den Freistaat Sachsen sowie Hylastes angustatus (Scolytidae) eine für das Land Brandenburg faunistisch bemerkenswerte Art.
907.13 (Schutz von Wild und Vögeln, Schutzgebiete usw.) 145.7x19 (Coleoptera) 181.76 (Tote Bäume (einschl. ökologischer Bedeutung der Pflanzen oder Pflanzenteile nach dem Absterben, z.B. stehende tote Bäume, Baumstumpen, Stöcke, Fallholz; Waldstreu siehe 114.351)) 226 (Wechsel des Waldbausystems. Umwandlungen (hinsichtlich des Systems oder der Holzarten)) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D]) 176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D]) [430] (Deutschland, 1990-)