Die Wirkung von erhöhtem Kohlendioxid- (CO2) oder Stickstoff- (N) Angebot auf Pflanzen kann, je nach Art, Genotyp und Bodenverhältnissen, sehr unterschiedlich sein. Dadurch kann sich langfristig die genetische Zusammensetzung von Pflanzenbeständen und damit die Funktion ganzer Ökosysteme verändern. Anhand der Biomasse, also der Summe der Trockengewichte von oberirdischem Pflanzenkörper und Wurzeln, konnte nachgewiesen werden, dass die Fichtengenotypen, nicht aber die Buchengenotypen, statistisch signifikant verschieden auf erhöhtes CO2- oder N-Angebot reagierten. Die Effekte hingen allerdings stark vom Bodentyp ab. Eine Wachstumsanalyse ergab, dass die Verteilung der Biomasse innerhalb des Pflanzenkörpers weder bei der Buche noch bei der Fichte durch erhöhtes Angebot von CO2 oder Stickstoff verändert wurde: Die Bäume produzierten also beispielsweise nicht plötzlich mehr Stammmasse auf Kosten der Blätter etc. Auch die einzelnen Genotypen zeigten kein unterschiedliches Verhalten bezüglich der Biomasseverteilung innerhalb der Pflanze. Die biomechanischen Eigenschaften (Steifigkeit, Brüchigkeit) der Versuchsbäume wurden durch erhöhtes CO2- oder N-Angebot verändert: Bei den Fichten bewirkte CO2 eine Verringerung und Stickstoff eine Vergrösserung der Brüchigkeit; bei den Buchen war es umgekehrt. Die Steifigkeit wurde nur bei der Fichte und nur unter Stickstoff verringert. Die Effekte waren zwar auf beiden Böden festzustellen, aber auf dem Sandboden fielen sie deutlich geringer aus. Sollte künftig entweder der CO2- oder N-Einfluss in der Natur überwiegen, so ist bei Stürmen mit einer Verschiebung der Verhältnisse zwischen Windbruch und Windwurf zu rechnen.