Standardsignatur
Titel
Holznöte im 18. Jahrhundert? : Ein Forschungsbericht zur «Holznotdebatte» der 1990er Jahre
Verfasser
Erscheinungsort
Zürich
Verlag
Erscheinungsjahr
2006
Seiten
S. 377-383
Illustrationen
1 Abb., 39 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200134743
Quelle
Abstract
Gegen die pointierten Aussagen des Wirtschaftshistorikers Joachim Radkau, die etwa in Forstordnungen beklagten Holznöte in der Zeit um 1800 seien vornehmlich als Klauseln der Feudalherrschaften zu interpretieren, Nutzungsbeschränkungen und Disziplinierungsmassnahmen gegenüber den Untertanen in den Wäldern zu begründen, wandten sich mit einiger Schärfe Anfang der 1990er Jahre vor allem Vertreter der Forstgeschichte an den forstlichen Hochschulen, denn sie sahen diese «Holznöte» als Widerspiegelungen realer waldbaulicher Mängel vor dem Aufbau staatlicher Forstverwaltungen an. In der Folge entstanden zahlreiche Studien zur gesellschaftlichen Bedeutung von Wald und Forst in der vorindustriellen Zeit. Dieser Beitrag zeichnet die Vielschichtigkeit der so genannten «Holznotdebatte» der 1990er Jahre durch den Rekurs auf diese Studien nach. Es wird gezeigt, wie regional ausgerichtete und auf breiter Quellenbasis fundierte Forschungen dazu beigetragen haben, Holzmangelerscheinungen im Vorfeld der Industrialisierung als vielschichtige Phänomene im Spannungsfeld von Diskursen über Energieknappheit und zugleich als Folgen räumlich, zeitlich und qualitativ zu differenzierender Waldzustände zu verstehen.