Auswirkungen des Douglasienanbaus auf die Vegetation der Naturwaldreservate "Eselskopf" (Nordwesteifel) und "Grünberg" (Pfälzer Wald)

Alfeld

2006

S. 169-178

2 Abb., 33 Lit. Ang.

Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk

200134292

Untersuchungen der Flora und der Vegetation ergaben, dass sowohl die Arten- als auch die Strukturdiversität in älteren Douglasienrein- und -mischbeständen (97- bis 104-jährig) in den rheinland-pfälzischen Naturwaldreservaten (NWR) Eselskopf und Grünberg höher ist als in etwa gleichaltrigen und vergleichsweise naturnäheren Buchen-Hainbuchen-Traubeneichen-, Buchen-Kiefern- und Fichten-Buchen-Mischbeständen. In den Douglasien-dominierten Beständen liegt die maximale Gesamtzahl vorkommender Arten der Baum-, Strauch-, Kraut- und Moosschicht pro 100 m2 Aufnahmefläche bei 14,0; in Fichten-dominierten Beständen bei 11,9; in Buchen-dominierten Beständen bei 11,3 und in Kiefernreinbeständen bei 9,3. Insgesamt liegen die Artenzahlen in NRW Eselskopf bei besserer standörtlicher Nährstoffversorgung höher als im NWR Grünberg. Höhere Deckungsgrade der Buche in der Baumschicht wirken sich ebenfalls negativ auf die Artendiversität aus. Da nach den Zeigerwerten von Ellenberg die Lichtzahlen der Bodenvegetation in diesen Beständen nicht niedriger sind als in den Douglasienbeständen, wird der Hauptgrund für geringere Artenzahlen in der verdämmend wirkenden Buchenlaubstreu vermutet. In jüngeren Douglasienrein- und -mischbeständen (39- bis 55-jährig) kommen weniger Pflanzenarten (16, Arten pro 100 m2) als in Douglasienaltbeständen vor. Hier deuteten die Zeigerwerte der Bodenvegetation ungünstigere Lichtverhältnisse im Vergleich zu den älteren Beständen an. In der Flora der untersuchten Douglasienbestände sich auch viele typische Waldarten vertreten. Bislang kann die Douglasie in den beiden untersuchten Naturwaldreservaten nicht als invasiv bezeichnet werden. In den untersuchten Beständen ohne fruktifizierende Altdouglasien kommt spontane Douglasienverjüngung selbst in unmittelbarer Nachbarschaft zu Douglasien-Altbeständen nur sehr sporadisch vor.