- Standardsignatur13378
- TitelNatürliche Charakteristik der Donau-Auen im Machland und hydromorphologische Veränderungen durch menschliche Eingriffe (1812-1991)
- Verfasser
- ErscheinungsortSt. Pölten
- Verlag
- Erscheinungsjahr2005
- SeitenS. 275-308
- Illustrationen6 Abb., zahlr. Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200134086
- Quelle
- AbstractVorliegende Arbeit untersucht die natürliche Flusslandschaft eines 10,25 km langen Donauabschnitts im österreichischen Machland vor Beginn der Regulierungsarbeiten auf Basis detaillierter historischer Vermessungen des Jahres 1812. Die anthropogen verursachten Veränderungen der Fließgewässerdynamik, der hydrologischen Konnektivität und der aquatischen Habitatzusammensetzung werden diskutiert und mit den Situationen nach der Regulierung (1925) und den Kraftwerkserrichtungen (1991) verglichen. 1812 bestand das Fluss-Auen-System der Donau aus einem komplexen Netzwerk von Flussarmen, zahlreichen Schotterbänken und großflächigen Inseln. Hauptstrom und Nebenarme (Eupotamon) nahmen ca. 97% aller Gewässerflächen bei Niederwasserführung ein. Das Augebiet war durch relativ flaches Gelände und zahlreiche natürliche Gräben (vormals aktive Flussarme), die mit dem Hauptarm verbunden waren, gekennzeichnet. Diese hydromorphologischen Bedingungen führten zu einer merklichen Expansion bzw. Kontraktion der Wasserfläche bei Wasserstandsschwankungen unter bordvollem Wasserstand ("Flow pulse"). Der hohe Grad der hydrologischen Intensität ermöglichte intensive Austauschprozesse und begünstigte die Migration aquatischer Organismen zwischen dem Fluss und den Habitaten im Augebiet über einen Zeitraum von ungefähr 90 Tagen pro Jahr. Insgesamt wurden im Jahr 1812 57% der aktiven Zone (aktive Flussarme und Augebiet) beo bordvollem Wasserstand überflutet. Flussregulierungen und die Errichtung von Wasserkraftwerken führten zu einer wesentlichen Beeinträchtigung des Flusssystems. Folglich verringerten sich die eupotamalen Gewässer um 65%, Schotter-/Sandbänke um 94% und bewachsene Inseln um 97%, während sich die Fläche der unterschiedlichen Altwässer hingegen verdoppelte. Bis 1991 wurde der frühere "Flow pulse" durch Dämme und Uferbefestigungen halbiert, wobei die hydrologische Konnektivität weitgehend reduziert und große Anteile des Augebietes vom Hauptstrom abgetrennt wurden. Aktive Überflutungsvorgänge, welche früher eine bedeutende Rolle spielten, wurden durch Rückstauüberflutungen und Grundwasserinfiltration in isolierten Augewässern abgelöst.
- Schlagwörter
- Klassifikation386 (Wasserstraßen, Flußregulierungen (ingenieurmäßige Gesichtspunkte) [Wildbachverbauung siehe 384.3; Anlagen in Hinblick Trift und Flößerei siehe vorzugsweise 378 und Untertitel; andere Gesichtspunkte siehe 116.7])
116.3 (Untersuchungen über Wasserführung in Gewässern und Ufererosion [Unterteilung wenn nötig wie 116.2])
[436.3] (Niederösterreich)
Hierarchie-Browser