Standardsignatur
Titel
Geophysical investigation of a relict talus slope in the Bavarian Alps, Germany
Verfasser
Erscheinungsort
Berlin
Verlag
Erscheinungsjahr
2006
Seiten
S. 447-463
Illustrationen
8 Abb., 34 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200133515
Quelle
Abstract
Im Ammergebirge (Bayerische Alpen) wurde eine heute relativ gering aktive, bewachsene Schutthalde mit verschiedenen geophysikalischen Methoden untersucht, um Aufschluss über Aufbau und Mächtigkeit des Schuttkörpers zu gewinnen. Die Halde liegt in einem abgeschlossenen Karbecken in 1.500 - 1.700 m Höhe und wird von felsigen Hängen aus Hauptdolomit umgeben. Es wurden mehrere Georadar (GPR)-Profile mit einer Frequenz von 50 und 25 MHz gemessen. Daneben kam 2D-Geoelektrik und Refraktionsseismik zur Anwendung. Zur Verifizierung der Ergebnisse wurden mehrere Rammsondierungen abgeteuft. Die Messergebnisse lassen eine gute Übereinstimmung der verschiedenen Untersuchungsmethoden erkennen. Mit GPR und Geoelektrik lieferten sich ergänzende Ergebnisse; die Schutthaldenablagerungen konnten sehr gut von tonigen Karbodensedimenten abgegrenzt werden. Am unteren Rand der Halde ist der Hangschutt mit den tonig-schluffigen Seesedimenten des Karbodens verzahnt, was auf episodische Murtätigkeit hinweist. Die Bestimmung der Untergrenze des Schuttkörpers war mit Unsicherheiten behaftet, jedoch deutet die Kombination der Methoden auf weitere spätglaziale und/oder hochglaziale Sedimentschichten unter dem holozänen Talusmaterial hin. Die GPR-Methode lieferte zusätzliche Informationen zur inneren Gliederung des Schuttkörpers. Die Ergebnisse konnten mit Hilfe der Bohrungen verifiziert werden. Den Ergebnissen zur Folge sind die obersten 5-10 m der Schutthalde aus lockerem, fluviatil umlagertem Hangschutt aufgebaut, der zeitlich dem Holozän zugeordnet wird. Aus der Mächtigkeit kann eine holozäne Rückwitterungsrate von 400 mm/ka errechnet werden, was deutlich über rezent gemessenen Verwitterungsraten liegt.