- Standardsignatur14878
- TitelDynamique, gestion et suivi des forêts alluviales en Suisse
- Verfasser
- ErscheinungsortFreiburg im Breisgau
- Verlag
- Erscheinungsjahr2006
- SeitenS. 179-188
- Illustrationen4 Abb., 13 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200133241
- Quelle
- AbstractIn der Schweiz bezeichnet eine Verordnung des Bundes 282 Auengebiete von nationaler Bedeutung und setzt sie unter Schutz. Sie befinden sich in Höhenlagen zwischen 200 m und über 3000 m. Ihre Fläche beträgt 226 km, 0,55 % der Landesfläche. Die Kantone sind verpflichtet, diese Flussgebiete zu schützen, zu pflegen und gegebenenfalls die Flussdynamik wiederherzustellen. Eine Auen-Klassifikation beschreibt 10 unterschiedliche Auensysteme, die in der Schweiz vorkommen. Die Auenvegetation unterliegt einer autogenen Dynamik (spontane Sukzession, die sich aus der Biocoenose selbst entwickelt) und einer exogenen Dynamik (Substraterneuerung durch den Fluss). Zuerst besiedeln Krautgesellschaften die neuen Flussbänke, die von den Hochwässern abgelagert wurden; daraus entstehen Gehölz-Pioniergesellschaften (Weichholzauenformation), die aus Weiden, Erlen oder Pappeln bestehen. Die Nachpioniergesellschaften (Hartholzauenformation) aus Esche, Ahorn und Ulme siedeln sich unter dem Schirm der Weichholzauenwälder an. Die Klimaxgesellschaften (Eichen, Buchen- Fichtenwälder) erobern zunehmend den Hartholzauenwald auf den stabilsten Standorten der Aue. Diese Sukzession unterliegt einigen Regeln, von denen mehrere in allen Höhenstufen gelten. Die stärksten Hochwässer können diese Bestände wieder zerstören und eine neue autogene Sukzession initiieren. Der Auewald spielt eine bedeutsame Rolle für die Erzeugung von Bauholz, von Brennholz und für Pappelholz. Seine Produktivität und seine Vielfalt an Baumarten erbrachten hohen Profit. Seine Nutzung setzt sich auch heute im Zeichen schwieriger Holzmärkte fort. Grundsätzlich erfordert der Auewald keine Unterhaltung, wenigstens so lange das Flussregime intakt ist und die Dynamik des Wasserlaufes die Verjüngung der Wälder ermöglicht. Jedoch sind intakte Flusssysteme unterhalb der Waldgrenze (ca. 1800 mNN) in der Minderzahl. In korrigierten Flusssystemen, in denen die Auendynamik nicht mehr greift oder die nicht revitalisiert werden können, bedarf es forstlicher Eingriffe, um den Charakter des Auenwaldes zu erhalten und um den Verlust des Weichholzauenwaldes und die Umwandlung der Nachpionierbestände in Klimaxwälder zu verhindern. Das Bewirtschaftungskonzept für Auenwälder beschreibt die Prinzipien und Behandlungsstrategien in einzelnen Auewäldern, in denen Eingriffe notwendig sind. Der Aufbau von Mittelwäldern oder die Umwandlung von Monokulturen in natürliche Wälder erweisen sich als förderliche Maßnahmen in geschützten Bereichen. Wasserbauliche Maßnahmen, die dem Fluss mehr Raum geben, haben standörtliche Vorbedingungen für Weichholzauenwälder (Weidenwald) geschaffen oder das Überflutungsniveau in Schwarzerlenwäldern angehoben. Die Wirksamkeit der Schutzbestimmungen, der Bewirtschaftung oder der Revitalisierung der Auenbereiche wird durch eine Erfolgskontrolle gemessen. Indikatoren aus dem Bereich der Geomorphologie, der Pflanzensoziologie und der Zoologie werden in regelmäßigen Abständen erhoben und gestatten eine fortlaufende Bilanzierung der Effektivität der Schutzmaßnahmen. Die Vegetation wird mit photogrammetrischen Methoden und pflanzensoziologischen Aufnahmen georeferezierter Transekte untersucht. Die Erfolgskontrolle erlaubt es, einen beliebigen Zustand mit einem Referenzzustand zu vergleichen. Auch Abweichungen vom Schutzziel (Austrocknung, Eutrophierung, Stabilisierung) können erkannt und Gegenmaßnahmen geplant werden (Steuerung).
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- Klassifikation
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