- Standardsignatur14878
- TitelDynamik des Auewaldes im Waldschutzgebiet Taubergießen
- Verfasser
- ErscheinungsortFreiburg im Breisgau
- Verlag
- Erscheinungsjahr2006
- SeitenS. 95-115
- Illustrationen16 Abb., 54 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200133233
- Quelle
- AbstractDie Untersuchungen zur Dynamik im Waldschutzgebiet Taubergiessen sind ein Teil des INTERREG III-Projektes "Erhaltung der ökologischen Vielfalt der Rheinauewälder", das seit 2002 in Zusammenarbeit mit der französischen Forstverwaltung bearbeitet wird. Zwischen 1984 und 1987 sind im Bannwald Taubergiessen 142 Probekreise für die Forstliche Grundaufnahme (FGA) dauerhaft vermarkt und aufgenommen worden. Zusätzlich wurden 7 Transekte und 22 Dauerquadrate im Bann- und im Schonwald angelegt und aufgenommen. Die Wiederholungsaufnahmen in 2002 / 2003 der 22 Dauerquadrate, mit einer Gesamtfläche von 10,8 ha, sind Grundlage für die vorliegende Untersuchung. Die 22 Dauerquadrate liegen zum einen in der Überflutungsaue der Staubereiche und zum anderen im Bereich der Altaue. Die Dauerquadrate im Schonwald sind vom Standort und vom Bestand her zum größten Teil mit denen im Bannwald vergleichbar, so daß der Einfluss der Bewirtschaftung auf die Entwicklung der Waldbestände dokumentiert werden kann. Im Bannwald ist generell eine Abnahme der Individuenzahl der Bäume pro Hektar und auch eine Abnahme der Anzahl der Baumarten festzustellen. Vor allem die Pioniere Grauerle, Birke, Feldahorn, die Weiden- und Pappelarten, aber auch die Stieleiche haben stark abgenommen. Bei anderen Baumarten jedoch, wie der Traubenkirsche, der Esche, dem Bergahorn und der Feldulme hat die Individuenzahl mit BHD > 7cm auch im Bannwald zugenommen. Dieser Baumartenwechsel verläuft sehr rasch und zeigt die hohe Dynamik der Auewaldgesellschaften. Die Grundfläche hat sich im Bannwald im Durchschnitt bei 20 ş 22 m2 / ha eingependelt. Auch hier ist eine starke Abnahme der Grundfläche bei den oben genannten Pionierbaumarten festzustellen. Im Gegensatz dazu zeigen die Esche, die Hainbuche, die Silberpappel und der Bergahorn die größte Zunahme der Grundfläche im Bannwald. Ziele der Schonwaldverordnung Taubergiessen sind die "Erhaltung und Förderung der Stieleiche und der seltenen Mischbaumarten [Pioniere]". Im Schonwald verläuft die Entwicklung in vielen Punkten konträr zum Bannwald. Durch die Eingriffsmaßnahmen im Schonwald ist die Grundfläche der konkurrenzstarken Baumarten Esche und Bergahorn zurückgegangen. Auf Grund der gezielten Förderung der Stieleiche konnte ihre Grundfläche im Schonwald sogar erhöht werden. In den Beständen mit forstlichem Eingriff wurde im Allgemeinen die Individuenzahl (BHD > 7cm) pro Hektar und auch die Anzahl der Baumarten erhöht. Während im Bannwald vor allem Esche und Bergahorn zugenommen haben, wurden diese Baumarten im Schonwald zugunsten von Pionierbaumarten (Grauerle, Birke, Feldahorn, Weidenarten) zurückgedrängt. Das liegende Totholz hat sich im Bannwald im Durchschnitt in den knapp 20 Jahren vervierfacht, und hat damit ein Volumen von rund 60 m3 pro Hektar. Auch das stehende Totholz ist mit 11 m3 pro Hektar sehr hoch.
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